Traditionelles italienisches Ostergebäck

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sisi / March 08 2017

Traditionelle italienische Ostergebäcke

Der feierliche Akkord der Festtafeln zu Ostern in ganz Italien sind die Gebäcke. Denn jeder Italiener, ob Profi oder Dilettant, ist ein echter Virtuose in Sachen Backen.

Jede Region Italiens verfügt über ein hervorragendes Gebäck, das häufig mit einer interessanten Geschichte oder Legende verbunden ist. Wir zählen die populärsten davon auf.

Ostergebäck – Ein Symbol für den Frühlingsvollmond

Die neapolitanische Torte ” Pastiera Napolitana” ist ein traditionelles Dessert, das in allen Familien in Italien zu Ostern zubereitet wird. Sie hat eine mittelalterliche Geschichte. Auf heidnischen Festen wurden mit dieser Torte der Frühlingsvollmond und die Wiedergeburt der Natur zelebriert. Laut einer der Versionen des Ursprunges der Pastiera, wurde sie zum ersten Mal von einer unbekannten Nonne zubereitet. Als Symbol für die Auferstehung Christi sollte die Torte das Aroma der Orangen-Blüten in sich tragen. Die Nonne hat eine Handvoll Orangenblüten mit gekochtem Weizen und karamellisierten Zitrusfruchtschalen mit weichem Ricotta-Käse vermischt. Sie fügte einige Eier als Symbol des neuen Lebens und duftende asiatische Gewürze hinzu. Ihre Nachfolgerinnen heute sind die Nonnen aus dem mittelalterlichen Kloster “San Gregorio Armeno”, die unglaubliche Meisterinnen von der Pastiera sind. Interessant ist es, dass in den älteren Rezepten dieses Gebäcks die Ricotta nur mit den Eiern zusammen gemischt wird. Doch später hat sich der neapolitanische Konditor Starace entschlossen, Sahne zu der Mischung zu geben, was die Pastiera viel weicher macht. Die Orangenblüten ersetzte er durch Essenzen.

Die Pastiera Napolitana sollte einige Tage vor Ostern zubereitet werden. Spätestens am Gründonnerstag oder am Karfreitag bereitet man das Ostergebäck zu, damit sich die feinen cremigen Zutaten homogenisieren können und die Aromen richtig einziehen können. Das Endergebnis ist eine außergewöhnliche Geschmackskomposition. Übrigens hat jede neapolitanische Hausfrau ihre kleinen Tricks für die Zubereitung von dieser Leckerei und mit Recht ist sie auf ihr Werk stolz. Es ist kein Zufall, dass die Pastiera aus dem warmen Süditalien als echte Kunst angenommen wird.

Panettone – ein süßes Geschenk aus der Region Lombardia

Diese Mailänder Kuchenspezialität wurde eigentlich erstmal zu Weihnachten zubereitet. Doch die Hausfrauen wurden nach diesem Gebäck aus Weizensauerteig mit kandierten Früchten und Rosinen so süchtig, dass sie es auch einen Teil des Ostertisches gemacht haben. Es gibt mehrere Versionen für die Entstehung der Panettone. Eine Geschichte besagt, dass dieses Gebäck von einem Küchenjungen zubereitet wurde, um seinem verzweifelten Chef zu helfen, der die Süßspeisen für ein fürstliches Bankett im Freien vergessen und verbrannt hatte. Diese Leckerei wurde nach dem Küchenjungen bennant, und zwar “Brot des Toni”, “pan del Toni”. Mit der Zeit wurde daraus der “Panettone”. Eine andere Version besagt, dass der Name aus dem Mailänder Dialekt stammt. “Pan del ton” steht in diesem Fall für “Luxusbrot”

Colomba Pasquale – ein Symbol des Friedens

Noch ein außergewöhnlich leckeres Ostergebäck, das wir den Bewohnern Mailands zu verdanken haben – “Colomba Pasquale”. Das ist ein Kuchen, gebacken im Form von einer Taube, mit Mandeln und Zucker dekoriert. Laut der Legende sollten bei der Schlacht von Legnano im Jahre 1176 zwei Tauben bei der Mailänder Truppen gelandet sein und dies wurde als Zeichen göttlichen Beistands wahrgenommen. Viel später wird die Taube ein Symbol für Friedensliebe und Selbstaufopferung. Heute wird die “Colomba” – die Taube als ein Symbol der menschlichen Seele verehrt und ist eine traditionelle Ikone des Heiligen Geistes.

Vom Geschmack her ähnelt der Colomba Pasquale diesem von Panettone, ist aber mit stärkerem Zitronenaroma. Der Teig wird ohne frische Milch zubereitet.

Es gibt noch weitere leckere und ungewöhnliche Ostergebäcke aus verschiedenen Regionen Italiens. Doch welches davon würden Sie gern mal selbst zubereiten?