DAS ist Sport? Die zehn spaßigsten Sportarten – garantiert muskelkaterfrei
Sportarten – muss dabei immer Schweiß fließen und dem gestählten Körper das Maximum abverlangt werden? Mitnichten, wie dieser Vergleich zeigt.
„Sport ist Mord“ – dieses bekannte Sprichwort ist eigentlich eine Fehlübersetzung einer (angeblichen) Aussage des britischen Premiers Winston Churchill: Der für seine unmäßige Lebensweise bekannte Politiker antwortete der Überlieferung zufolge auf die Frage, wie er ein so hohes Alter bei so viel Stress erreichen konnte nämlich: „First of all, nosports“ – und nahm damit einen Platz im Herzen all jener ein, für die Sport nur sinnlose Anstrengung ist.
Doch egal, wie man zu Sport steht, es gibt Disziplinen, die hat nicht jeder auf dem Schirm, wenn er an „Sport“ wie etwa einen Marathon denkt. Dabei enthält die folgende Liste sogar eine olympische, sowie eine ehemalig-olympische und auch eine fast-olympische Disziplin – ohne dass dabei primär der Schweiß fließen muss. Dafür gibt’s aber jede Menge Spaß.
Sportarten, die nicht in Halle oder Stadion ausgetragen werden und keine große körperliche Beanspruchung darstellen, stehen schnell im Ruf, gar kein „richtiger“ Sport zu sein. Bloß: Wer würde beispielsweise Billard die Sportlichkeit absprechen
1) Sport – ein breitgefächerter Begriff
Doch wie schon angedeutet, wird Sport äußert unterschiedlich definiert.
1.1 Was ist Sport – Was ist Spiel?
Eine Frage, über die sich zwischen Stammtisch und Expertenforum lange Zeit diskutieren lässt. Für Puristen ist Sport grundsätzlich mit Anstrengung und körperlicher Bewegung verbunden, wie beispielsweise Leichtathletik – nach deren Definition wäre die Formel-1 kein Sport. Allerdings würden das wohl nicht nur die nach einem Rennen schweißtriefenden Fahrer etwas anders sehen.
Ein anderer Ansatzpunkt ist daher folgender, der auch Grundmaßstab für die Aufnahme einer Disziplin in diese Liste war.
1.2 Kleines Bewertungsschema
Wird der Wettbewerbsgedanke zugrunde gelegt, sieht die Sache schon anders aus: Mehrere Menschen messen sich durch Geschick, Können oder Glück miteinander und am Ende wird ein Sieger gekürt. Das ist fair und vor allem definiert es „Sport“ viel besser, als die Forderung nach Anstrengung.
1.3 Warum ein Sport nicht gleichbedeutend mit Schwitzen ist
Aus diesem Grund muss auch bei manchen – unbestrittenen – Sportarten kein Tropfen Schweiß fließen –ehrlich betrachtet tut es das auch bei klassisch-olympischen Disziplinen nicht immer: Ein Diskus- oder Hammerwerfer, der seine Leistung nur für wenige Sekunden bringen muss, schwitzt ebenso wenig wie ein Bogenschütze. Was jedoch nicht heißt, dass die folgenden Sportarten ihre Teilnehmer nicht auch ganz schön ins Schwitzen bringen könnten.
2) Darts – Sport mit kühlem Blonden
Los geht es mit dem wohl beliebtesten Kneipensport: Darts
Auch wenn Laien glauben, dass beim Darts die Mitte für die höchsten Punkte sorgen würde, so wäre das in Wirklichkeit ein Treffer in den Dreier-Ring des 20er Segments mit 60 Punkten.
2.1 Grundlagen
2.1.1 Worum geht es?
Darts, dessen Mutterland mutmaßlich England ist, ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem die Teilnehmer mit Wurfpfeilen aus 2,37 Metern Entfernung auf eine Dartscheibe werfen. Diese ist in mehrere Punktefelder segmentiert. Jeder Teilnehmer hat pro Durchgang drei Würfe und muss je nach Disziplin entweder als erster eine bestimmte Punktzahl erreichen oder von einer Start-Punktezahl bei Null angekommen sein.
2.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Jede Menge. Von kleinen, kneipeninternen Wettbewerben bis hin zu großangelegten Weltmeisterschaften ist alles drin. Ansprechpartner hierzulande ist der Deutsche Dart Verband.
2.2 Kleiner Anfängerleitfaden
2.2.1 Wo, Wie, Wann?
Starten kann prinzipiell jeder mit einer eigenen Dartscheibe – auch der elektronischen Variante. Mehr Spaß macht es allerdings, mit ein paar Freunden ein eigenes Team zu gründen und sich im Web nach lokalen Kneipenmeisterschaften umzuschauen.
2.2.2 Ausrüstung
Des Dartspielers Sportgerät sind seine Pfeile. Drei benötigt er mindestens. Sie existieren in unterschiedlichsten Gewichten und Optiken. Startersets sind für niedrige zweistellige Beträge zu haben.
3) Tischfußball – Stadion‐Action in der Dorfkneipe
Auch Tischfußball, oder Kicker, ist aus vielen Kneipen aber auch Jungendtreffs nicht wegzudenken.
3.1 Grundlagen
3.1.1 Worum geht es?
Beim Tischfußball stehen sich die Teilnehmer 1vs1 oder 2vs2 an einem Kickertisch gegenüber, auf dem ein Fußball-Spielfeld aufgemalt ist. Mit den Händen müssen sie quer zum Spielfeld montierte Stangen bewegen. An diesen sind „Fußballspieler“ fest montiert, die durch Drehen und seitliches Verschieben in Kontakt mit dem Ball gebracht werden müssen. Dieser muss wie beim Vorbild ins Tor gelenkt werden. Ein Spiel gilt als gewonnen, wenn eine Seite zweimal fünf Tore erzielt hat.
3.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Wie beim Darts reichen die Wettkämpfe auch beim Kickern von Kneipen-Cups bis hin zu internationalen Ausscheidungen mit hohen Preisgeldern. In Deutschland ist der Deutsche Tischfussball Bund zuständig. Der Welt-Dachverband ITSF vereinigt die Ligen von Belgien, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA.
3.2 Kleiner Anfängerleitfaden
3.2.1 Wo, Wie, Wann?
Preise für Kickertische beginnen bei rund 100 Euro. Daneben bieten aber auch viele Bars sowie Billardcenter die Möglichkeit, an professionellen Tischen zu spielen.
3.2.2 Ausrüstung
Kicker lässt sich praktisch ohne eigene Ausrüstung spielen. Viele Spieler setzen allerdings auf Golfhandschuhe für besseren Grip.
4.2.2 Ausrüstung
Grundsätzlich benötigt Poker keinerlei Equipment. Wer allerdings sein Gesicht nicht im Zaum halten kann und dadurch den Gegnern Freude oder Missmut über das Blatt verrät, sollte sich eine Sonnenbrille kaufen und während des Spiels tragen.
5) eSports – auch Mausklicken ist anstrengend
Ein Computerspiel gegen mindestens einen weiteren Gegner bestreiten. Das ist eSport.
eSports verlangt dem Gehirn ähnliches Vorausdenken wie Schach ab – und den Händen eine präzise Motorik. Schon ein Fehlklick mit der Maus kann durch die Verzögerung die Niederlage bedeuten.
5.1 Grundlagen
5.1.1 Worum geht es?
Teilnehmer spielen an vernetzten Computern ein Spiel gegeneinander. Das können Egoshooter sein oder auch Strategiespiele, Rennsimulationen und praktisch alles, was als Computerspiel realisierbar ist. Schwierig am eSports ist, dass es enorm hohe Reaktionen sowie die Fähigkeit erfordert, sowohl taktisch als auch strategisch blitzschnell denken zu können.
5.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Jede Menge: Denn während der Deutsche Olympische Sportbund noch debattiert, ob eSports überhaupt ein Sport ist, werden damit vornehmlich in asiatischen Ländern, etwa Südkorea und Japan, Preisgelder im Millionen-Bereich erspielt.
5.2 Kleiner Anfängerleitfaden
5.2.1 Wo, Wie, Wann?
Wer gut in einem Computerspiel ist, weiß zumeist auch, ob es Clans, also Teams anderer Spieler gibt. Sich einem solchen anzuschließen und gemeinsam zu trainieren, ist in den meisten Fällen der Einstieg in eine weiterführende eSports-Karriere bis hin zu internationalen Matches.
5.2.2 Ausrüstung
Für den Anfang reicht ein leistungsstarker Computer. Profis schwören jedoch auch auf spezielle Gaming-Controller wie besonders präzise Mäuse und Tastaturen.
6) Angeln – Stundenlange Entspannung, drei Jahre Anglerlatein
Der wohl entspannteste Sport in dieser Liste ist Angeln – und im Jahr 1900 war er sogar zum bisher ersten und letzten Mal olympisch.
6.1 Grundlagen
6.1.1 Worum geht es?
Beim Angeln geht es darum, mittels Rute und daran befestigter Schnur mit Haken und Köder Fische aus Gewässern zu fangen. Verkompliziert wird das dadurch, dass der Sport sehr viel Geduld benötigt, weil nicht jeder Fisch auf jeden Köder gleichgut reagiert und zudem unzählige Faktoren von Tageszeit bis Wetter zum Gelingen beitragen können.
6.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Auch beim Angeln gibt es unzählige abgestufte Turniere vom Wettangeln zwischen Freunden über Angelclubmeisterschaften bis hin zu Championships auf internationaler Ebene. Unterteilt werden diese meist noch in Fisch- und auch Gewässerarten. Je nach Auslegung des Turniers gewinnt entweder derjenige mit den meisten oder größten oder schwersten Fischen innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
6.2 Kleiner Anfängerleitfaden
6.2.1 Wo, Wie, Wann?
Der erste Schritt in Deutschland besteht darin, sich in einer Angelschule anzumelden, um ganz ähnlich einer Fahrschule einen Fischereischein zu erwerben. Hintergrund ist der, dass die Tiere sach- und fachgerecht und ohne unnötiges Leid gefangen und getötet werden sollen. Anschließend dürfen die Angelscheininhaber loslegen. Viele Vereine besitzen eigene Seen. Wer hingegen an öffentlichen Gewässern angeln möchte, benötigt oft einen sogenannten Tagesangelschein, den es bei den zuständigen Wasserbehörden aber auch Verbandsgemeindebüros gegen einen geringen Betrag gibt.
6.2.2 Ausrüstung
Angeln ist ein Sport, in den man sehr viel Geld stecken kann – Grundlage sind Ruteund Spule für die darauf aufzurollenden Schnur (deren Stärke je nach Fisch unterschiedlich gewählt werden muss) und auch passende Köder, Haken, und nicht zuletzt Stühle sowie weiteres Outdoor-Equipment. Da das für Anfänger verwirrend sein kann, bieten viele Angelshops Starter-Pakete.
7) Sportschießen – im Liegen Löcher stanzen
Auch Sportschießen ist in mehreren Disziplinen olympisch. Hier soll es ausschließlich um das Luftgewehr gehen.
7.1 Grundlagen
7.1.1 Worum geht es?
Mit einem Luftgewehr werden 4,5 Millimeter durchmessende Diabolos – je nach Disziplin stehend oder liegend – auf eine zehn Meter entfernt stehende Zielscheibe geschossen. Diese ist in konzentrischen Ringen (Abstand 2,5mm) von der „10“ (Mitte, Durchmesser 0,5mm) bis zur „1“ aufgeteilt. Um zu gewinnen, muss mit einer bestimmten Anzahl von Schüssen eine möglichst hohe Zahl an „Ringen“ erzielt werden.
7.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Neben dem olympischen Luftgewehrschießen gibt es Meisterschaften auf praktisch jeder Ebene, beginnend mit den Championships der in vielen deutschen Ortschaften vorhandenen Schützenvereinen.
7.2 Kleiner Anfängerleitfaden
7.2.1 Wo, Wie, Wann?
Rein theoretisch kann eine Luftgewehr-Schützenkarriere im eigenen Garten starten, solange die Geschosse das Grundstück nicht verlassen können. Sicherer und auch von den Trainingsbedingungen besser ist es jedoch, sich an einen örtlichen Schützenverein zu wenden, die meist Mitglieder ab 14 Jahren zulassen.
7.2.2 Ausrüstung
Auch ein Luftgewehr gilt in Deutschland als Waffe und darf erst ab 18 erworben werden. Matchtaugliche Exemplare kosten jedoch leicht vierstellige Beträge, sodass es hilfreich sein kann, erst in einen Verein einzutreten und dort mit Leihwaffen zu trainieren. Anschließend stehen zudem noch die Käufe von Schießjacken und –handschuhen auf dem Programm. Die gute Nachricht: Nach diesen Ausgaben haben Luftgewehrschützen bis auf die Munition (Kostenpunkt ca. 15 Euro für 500 Stück) nur noch sehr geringe Ausgaben.
8) Modellsport – Kunstflug im Klappstuhl
Auf einer Sommerwiese sitzen und über sich Flugzeuge und Helikopter zum Kunstflug zu animieren – das ist Modellsport der Luft-Variante.
Modellpiloten betrachten ihr Gerät im Flug aus einer entfernten Perspektive: Das macht es extrem schwer, die Steuerung zu erlernen.
8.1 Grundlagen
8.1.1 Worum geht es?
Angetriebene Miniaturen von Luftfahrzeugen werden mittels Fernsteuerung durch die Luft bewegt. Dabei macht nicht nur das Fliegen an sich den Reiz aus, sondern auch das teilweise erforderliche Bauen und Lackieren der Flugmaschinen, was den Sport dicht an den Modellbau rücken kann, aber nicht muss.
8.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Die gibt es, der Deutsche Modellflug Verband sowie weitere Verbände organisieren regelmäßige Meisterschaften für die Mitglieder ihrer angeschlossenen Vereine. Je nach Luftfahrzeug müssen dafür unterschiedliche Disziplinen absolviert werden, beispielsweise Kunstflug nach einem Noten-Bewertungsschema ähnlich dem des wie Kunstturnens.
8.2 Kleiner Anfängerleitfaden
8.2.1 Wo, Wie, Wann?
Wer Modelle fliegt, benötigt in Deutschland zwar nicht unbedingt einen Verein, muss sich aber an diverse Regularien halten. Dies vor allem, weil auch ein maximal fünf Kilogramm schwerer Modellflieger ein Eingriff in den Geltungsbereich der Luftverkehrsordnung ist. Wer einen Verein in der Nähe findet, sollte sich für Anfänger-Tipps und -Tricks dennoch an diesen wenden.
8.2.2 Ausrüstung
Los geht es mit dem Kauf eines Modellfliegers. Dabei sollte es zunächst ein günstiges Gerät sein, da die Steuerung „von unten“ sehr kniffelig ist und harte Landungen bei Einsteigern wahrscheinlich sind. Die meisten „ernsthaften“ Modelle werden ohne Fernsteuerung verkauft, weil diese universell einsetzbar ist. Dadurch entstehen aber weitere Ausgaben, sodass Modellpiloten leicht 500 und mehr Euro ausgeben können. Durch das hohe Spaßpotenzial und die Möglichkeit, alles zwischen Kleinsthubschrauber und dem Nachbau gigantischer Passagiermaschinen zu fliegen, hat Modellfliegen praktisch keine finanzielle Obergrenze.
9) Boccia – Opas Ausrede gegen Hausarbeit
Boccia und Boule: Ein klassisches Bild gereifter Herren, die entspannt Kugeln werfen und sich über Gott und die Welt unterhalten.
Obwohl Boule und Boccia auch Sportcharakter haben, steht in ihren Heimatländern vor allem der Plausch während des Spiels im Vordergrund.
9.1 Grundlagen
9.1.1 Worum geht es?
Boccia ist die italienische Variante des Boule-Spiels, dessen Wurzeln sich bis in vorchristliche Zeiten zurückverfolgen lassen. Jeder Spieler hat eine (nach Mannschaftsstärke) bestimmte Anzahl von Kugeln, die er in einer Art Sandkasten, einer 26,5 x 4,5 Meter messenden Bahn, durch Wurf möglichst dicht an eine Zielkugel befördern muss. Je nach Spielvariante müssen zum Sieg auch Punktzahlen erreicht werden.
9.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Ja: Sie reichen von einfachen Meisterschaften mit ad-hoc-Teams bis hin zu Großveranstaltungen, die hierzulande von Deutschen Petanque Verband ausgerichtet werden.
9.2 Kleiner Anfängerleitfaden
9.2.1 Wo, Wie, Wann?
Loslegen kann jeder auf einem entsprechenden Platz. Da aber die Regeln je nach Spielvariante teilweise sehr unterschiedlich sind, ist auch hier Anfängerliteratur zweckmäßig und empfehlenswert.
9.2.2 Ausrüstung
Einsteiger benötigen nur ein Set von Kugeln – die Preise dafür beginnen bei rund 20 Euro. Und selbst mit Matchkugeln ist die Preisgrenze bei bestenfalls 300 Euro erreicht, sodass Boule und Boccia ebenfalls recht günstig sind.
10) Crossgolf – Autodach statt Rasenplatz
Normales Golf ist ein Präzisionssport, der riesige, bestens gepflegte Golfplätze und ein teures Schläger-Set erfordert. Die anarchistische Variante Crossgolf benötigt viel weniger.
10.1 Grundlagen
10.1.1 Worum geht es?
Crossgolf –auch Urban Golf – hat als Hauptziel, den Sport einer breiteren Masse verfügbar zu machen. Wo auf einem Golfplatz ein dediziertes Loch das Ziel der Schläge ist, kann es beim Crossgolf praktisch alles zwischen Mülleimer und Kaninchenloch sein. Crossgolf hat praktisch keine Regeln: Gespielt wird abwechselnd und Gewinner ist der, der seinen Ball mit den wenigsten Schlägen versenkt.
10.1.2 Gibt es Meisterschaften?
Obwohl Crossgolf ein vergleichsweise anarchistischer Sport ist, gibt es auch hier Meisterschaften, allerdings weit weniger straff reguliert, als in anderen Sportarten.
10.2 Kleiner Anfängerleitfaden
10.2.1 Wo, Wie, Wann?
Crossgolf kann überall gespielt werden. Die einzige Grundlage ist es, dass dabei kein fremdes Eigentum zu Bruch gehen sollte, weshalb Anfänger zunächst auf weiten, offenen Flächen erst einmal die Grundlagen der Schläge üben sollten.
10.2.2 Ausrüstung
Auch beim Thema Ausrüstung begnügt sich Crossgolf mit sehr viel weniger als herkömmliches Golf: Ein Achter-Eisen ist praktisch der einzig benötigte Schläger. Dazu ein Satz sogenannter Lakeballs – Bälle, die in Golfclubs aus Wasserhindernissen gefischt und deshalb sehr viel billiger angeboten werden. Summa summarum kostet so die gesamte Ausrüstung im Optimalfall weniger als 50 Euro.
11) Segelfliegen – Flugplatzlandung optional
Preislich die Königsdisziplin dieser Liste und 1940 auch – fast – olympisch ist das Segelfliegen.
Im Prinzip tasten sich Segelpiloten von Aufwindzone zu Aufwindzone. Das macht dieses Hobby sehr viel unberechenbarer, ist aber gleichsam auch ein viel urtümlicheres Fliegen.
11.1 Grundlagen
11.1.1 Worum geht es?
Beim Segelfliegen geht es darum, ohne Antrieb, nur durch Thermik und geschicktes Ausnutzen von Winden nach angetriebenem Start ein Segelflugzeug möglichst lange in der Luft zu halten beziehungsweise weite Strecken zu absolvieren. Dies erfordert nicht nur fliegerisches Geschick, sondern auch tiefes Gespür für Wetterlagen.
11.1.2 Gibt es Meisterschaften?
In der Tat: Die meisten Segelflug-Clubs veranstalten interne Meisterschaften. Daneben gibt es vom Deutschen Aero Club ausgerichtete nationale Meisterschaften (die dezentral durch einzelne Pilotenergebnisse ermittelt werden) sowie auch internationale Veranstaltungen, für die Deutschland eine Nationalmannschaft unterhält. Ziel der Disziplinen sind Zeit- und Streckenflüge gegeneinander oder gegen die Uhr.
11.2 Kleiner Anfängerleitfaden
11.2.1 Wo, Wie, Wann?
Grundlage ist der in Europa standardisierte Segelflugschein. Er bescheinigt dem Piloten nicht nur praktische und theoretische Kenntnisse, sondern auch einen passenden fliegerärztlichen Gesundheitszustand. Losgehen kann es schon mit 14 Jahren in einem entsprechenden Club. Dieser besitzt dann auch die, für Privatleute meist unerschwinglichen, Segelflugzeuge, die leicht mehrere hunderttausend Euro kosten können. Ein sehr ausführlicher Bericht von der Pike auf ist das Segelflug-Blog des Spiegel-Journalisten Michail Hengstenberg, der dort seinen segelfliegerischen Werdegang schildert.
11.2.2 Ausrüstung
Der Pilot selbst benötigt kaum spezielle Ausrüstung. Allenfalls ein Flug-Logbuch sowie Lernmaterialien für den Unterricht fallen an. Da die Flugzeuge aber wie gesagt sehr teuer sind, kommt meist auch noch ein Mitgliedsbeitrag bei einem entsprechenden Club hinzu.
12) Zusammenfassung und Fazit
Sport muss nicht anstrengend sein – er muss nur Spaß machen. Das einzige, was einen Sport definiert, ist der Wettbewerbsgedanke: Am Ende muss ein Sieger feststehen. Und wenn der in geselliger Runde oder mit der Fernsteuerung in der Hand von einem Gartenstuhl aus ermittelt wurde, dann tut dies dem sportlichen Gedanken keinen Abbruch. Es zeigt nur, dass Sport ein so vielfältiges Hobby ist, dass praktisch jeder zum Sportler werden kann – auch wenn er dabei keine Lauf- und sonstigen Muskeln beansprucht.