Leben in Dubai als Deutscher – 5 Dinge, die Sie als Tourist oder Auswanderer wissen sollten

Die meisten Menschen, die Dubai besuchen, sind absolut verblüfft von all den wundersamen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen, die die bevölkerungsreichste Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu bieten hat. Vom höchsten Gebäude der Welt bis zu den künstlichen Inseln, egal in welche Richtung man blickt, entdeckt man etwas Prächtiges und Luxuriöses. Dubai hat aber neben touristischen Zielen noch so viel mehr zu bieten. Von praktisch inexistenten Einkommens- und Umsatzsteuern bis hin zum Fehlen fast jeglicher Kriminalität, diese Metropole bietet die wahre Definition von „hoher Lebensqualität“. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen ihr Heimatland hinter sich lassen und nach Dubai auswandern. Aber die Vereinigten Arabischen Emirate als Tourist für ein paar Tage zu besuchen, ist nicht dasselbe wie dauerhaft dorthin zu ziehen. Das Leben in Dubai als Deutscher unterscheidet sich wesentlich vom Leben in Deutschland.

Viele Menschen und insbesondere EU Bürger sind nicht auf den Kulturschock vorbereitet, den sie unweigerlich erleben werden, wenn sie ausländische Staatsbürger der VAE werden. In unserem heutigen Beitrag möchten wir Ihnen also ein paar wissenswerte Infos geben, die Sie fürs Leben in Dubai als Deutscher teilweise vorbereiten.

Sagen Sie den Steuern auf Nimmerwiedersehen!

Einer der Hauptgründe, warum sich so viele deutsche Staatsbürger für einen Umzug nach Dubai entscheiden, ist das vollständige Fehlen von Einkommensteuern. Zinsen, Veräußerungsgewinne, Dividenten, Rente usw. sind ebenfalls steuerfrei. In Dubai gibt es zwar eine Mehrwertsteuer, diese beträgt aber nur die vernachlässigenden 5 Prozent. Zum Vergleich – in Deutschland liegt sie bei rund 19 Prozent.

Dubai gilt also bereits seit mehreren Jahrzehnten als Steuerparadies für Unternehmer, Freiberufler und seit Neuestem auch für Influencer. Seit 2020 können ausländische Investoren außerdem endlich Unternehmen in Dubai besitzen, ohne dass ein emiratischer Sponsor erforderlich ist.

Benötigen deutsche Bürger ein Dubai Visum?

Deutsche Touristen und Geschäftsleute benötigen für die Einreise und einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen in den VAE kein Visum. Nur ein Reisepass mit einer Mindestgültigkeit von 6 Monaten zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Rückreise ist erforderlich, der dann am Flughafen ein Visum on Arrival erhält.

Wenn Sie aber ständig in Dubai wohnen, dort aktiv arbeiten oder Ihr eigenes Unternehmen gründen möchten, dann sieht das Ganze total anders aus. In diesen Fällen ist ein Residency Visa erforderlich, das über die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate oder der Webseite der Dubai Police beantragt werden muss.

In Zeiten der Pandemie können sich die Einreisevorschriften für die VAE und somit für Dubai allerdings praktisch über Nacht ändern. Es ist wichtig, immer auf dem Laufenden über alle Infos rund um das Visum für Dubai als Deutscher zu bleiben.

Das Leben in Dubai als Deutscher ist extrem teuer

Nur weil es in Dubai keine Steuern gibt, heißt das nicht, dass das Leben dort billig ist. Ganz im Gegenteil! Hier müssen Sie tiefe Taschen haben. Mietpreise für anständige Wohnungen, Häuser und Unternehmen in guter Lage sind nun höher als je zuvor. Außerdem kann von Ihnen erwartet werden, dass Sie eine gesamte Jahresmiete noch im Voraus bezahlen.

Wenn Sie Kinder haben, müssen Sie sich darauf einstellen, eine saftige Schulgebühr zu zahlen. Eine teure Krankenversicherung gehört ebenfalls auf die Liste der Kosten, die Sie im Hinterkopf behalten müssen. Das ist aber bei weitem nicht die einzige Vorraussetzung zum Auswandern nach Dubai.

Verhaltensregeln, Gesetze und Vorschriften

Dubai hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt, was auf die extrem strengen Regeln und Gesetze sowie die Fülle an Kameras und Zivilpolizei zurückzuführen ist. Viele dieser Vorschriften können jedoch leicht von ausländischen Touristen und Auswanderern übersehen werden, die oft den Preis für eine scheinbar unbeachtliche Handlung zahlen.

In der Öffentlichkeit darf man zum Beispiel Zärtlichkeit keinesfalls austauschen. Küssen, Händchenhalten und Kuscheln ist hier strengstens verboten und kann das Pärchen direkt ins Gefängnis führen. Homosexualität wird sogar noch strikter bestraft, weshalb in Dubai auch heute noch keine offizielle LGBT-Community existiert. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind als romantische Valentinstag Destination also nicht zu empfehlen.

Öffentlich darf man in Dubai außerdem nicht trinken, betrunken sein, tanzen oder fluchen. Selbst in sozialen Medien kann die Verwendung von Schimpfwörtern und anstößigen Emojis mit einer Geldstrafe belegt werden.

Während des Ramadans werden diese und zahlreiche andere Gesetze noch strenger kontrolliert und bestraft. Draußen darf man dann selbst als Nicht-Muslin von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen, trinken oder rauchen. Sogar Wasser und Kaugummi sind nicht erlaubt. Auf die Nachtmärkte, die nur nach Sonnenuntergang öffnen, entdeckt man dann aber viele Köstlichkeiten.

Konservative Kleidung trotz Hitze

In Dubai ist endloser Sommer! Dort ist es das ganze Jahr lang trocken und heiß. In den Sommermonaten liegt die durchschnittliche Temperatur bei rund 40 Grad. Immerhin liegt die Metropole direkt an der Arabischen Wüste und Sandstürme sind ein häufigerer Anblick als Regen.

Trotz der extremen Temperaturen muss man sich in Dubai konservativ kleiden. Stoffe dürfen nicht durchsichtig, zu eng oder zu kurz sein. Hosen, Röcke und Kleider müssen mindestens über die Knie reichen und alle Oberteile müssen die Schultern bedecken. Tiefe Ausschnitte, bauch- und rückenfreie Outfits gelten als Tabu. Frauen müssen sich vor dem Betreten einer Moschee verschleiern. Bikinis und andere Badeanzüge darf man nur am Strand zeigen, nicht aber auf dem Weg dazu.

Dubai ist ein beliebtes Touristenziel, aber viele Deutsche entscheiden sich auch für einen dauerhaften Aufenthalt. Bevor Sie jedoch eine Stadt mit einer so unterschiedlichen Kultur besuchen möchten, ist es durchaus wichtig, gründlich darüber zu recherchieren und sich ausführlich zu informieren.