Die perfekte Ergonomie am Arbeitsplatz – mit diesen 5 Tipps schonen Sie Rücken und Augen
Wir verbringen heutzutage den größten Teil unserer Lebenszeit im Sitzen. Am Arbeitsplatz, im Auto, vorm Fernsehen, am Tisch… die sitzende Position ist omnipräsent und gilt eigentlich schon als ganz natürlich. Der Mensch ist aber nicht für Sitzen und Stillstand geschaffen, sondern eher für Bewegung und Entwicklung. Von daher wirkt sich eine stagnierte Sitzposition auf Dauer sehr negativ auf Körper und Geist aus und führt zu unterschiedlichen Beschwerden wie Rücken- und Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Sehstörungen und Konzentrationsmangel.
Nicht umsonst wird Ergonomie am Arbeitsplatz immer wichtiger und durch konkrete Richtlinien im Arbeitsschutzgesetz geregelt. Sie gilt als ein sogenannter präventiver Arbeitsschutz, der optimale, gesundheitlich unbedenkliche Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer sichern soll. Man spricht schon von der perfekten Ergodynamik beim Arbeiten, was so viel heißt, wie mehr Dynamik am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Weiter unten finden Sie fünf wichtige Tipps, die grundlegend fürs ergonomische Arbeiten sind, vor allem wenn es sich um einen Bildschirmarbeitsplatz handelt. Lesen Sie diese sorgfältig durch und überprüfen Sie, was an Ihrem eigenen Arbeitsplatz richtig oder falsch geregelt wird. Überlassen Sie die perfekte Ergonomie am Arbeitsplatz nicht dem Zufall, denn davon hängen Ihr nachhaltiges Wohnbefinden und optimale Leistungsfähigkeit ab.
1. Tipp: Ergonomie fängt beim richtigen Bürostuhl an
Arbeitsmediziner und Physiotherapeuten sprechen immer öfter vom dynamischen Sitzen. Und zwar, man kann durch unterschiedliche Arbeitsmittel und Verhaltensweisen ein starres Sitzen in einen dynamischeren Zustand verwandeln. Das heißt, es wird ganz bewusst dafür gesorgt, dass der Körper regelmäßig seine Ausrichtung wechselt. Ein ergonomischer Bürostuhl gehört hier zu den wichtigsten Hilfsmitteln und ist ein unabdingbarer Teil der Office-Grundausstattung. Dieser bietet nämlich die Möglichkeit an, aufrecht zu sitzen, aber auch immer wieder nach vorne oder nach hinten gebeugt zu bleiben. Wichtig ist, dass der Bürostuhl auf höhenverstellbare Sitzfläche, Rücken- und Armlehnen verfügt. Der sogenannte Lendenbausch, die Auswölbung der Rückenlehne, sollte sich genau auf Ihre Gürtellinie befinden und nicht darüber. So entspannt der Rücken noch besser, Bandscheiben werden entlastet und Muskelverspannungen zum größten Teil vorgebeugt. Eine Faustregel besagt: Füße sollten vollständig am Boden liegen, wobei Unter- und Oberschenkel einen 90° Winkel bilden.
2. Tipp: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch für mehr Flexibilität
Nicht weniger wichtig für die optimale Ergonomie am Arbeitsplatz ist der Schreibtisch. Gesetzlich vorgeschrieben sollte dieser eine Arbeitsfläche von mindestens 160 x 80 cm haben. Alles darunter gilt als Ablage und ist fürs Arbeiten nicht perfekt geeignet. Glänzende, lichtreflektierende Polituren sind ungünstig. Man sollte auf gerade Tischkanten und matte Oberflächen setzen. Ein ergonomischer Schreibtisch sollte auf jeden Fall auch höhenverstellbar sein. Optimal sind elektrisch höhenverstellbare Schreibtische, wie beispielsweise diese bei Spezialeinrichter. Damit kann man nämlich immer die exakt benötigte Höhe bei Arbeiten einstellen und per Knopfdruck seinen Sitzarbeitsplatz in einen Stehpunkt umwandeln. So wird für einen zusätzlichen wachmachenden Effekt gesorgt und das dynamische Sitzen clever ergänzt.
3. Tipp: Den Bildschirm richtig einstellen
Ein guter Bildschirm sollte mindestens 24″ groß sowie auch schwenkbar und höhenverstellbar sein. Diesen kann man nach Bedarf positionieren, und zwar so, dass sich seine Oberkante auf Augenhöhe befindet. Bei Schauen auf den Bildschirm sollte also der Kopf ganz leicht nach unten gesenkt sein. Der Abstand zwischen Augen und Monitor sollte nicht weniger als 50-70 cm betragen. Zu große Kontraste zwischen Bildschirm- und Umgebungslicht sind zu vermeiden sowie auch etliches reflektierendes Licht auf der Monitoroberfläche. Wichtig ist außerdem, dass die Tastatur in einer Linie mit dem Bildschirm liegt, damit Augen und Halswirbelsäule nicht unnötig belastet werden.
4. Tipp: Licht, Lärm und Luftfeuchtigkeit beachten
Die Lichtverhältnisse spielen nicht nur zu Hause, sondern auch für die Ergonomie am Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle. Grelles, störendes Licht kann das Wohlbefinden und dadurch auch die Leistungsfähigkeit besonders beim Arbeiten vorm Bildschirm enorm beeinträchtigen. Empfohlen wird von daher indirektes, gleichmäßiges Licht. Optimal ist ein seitlicher Lichtanfall auch beim Tageslicht. Das heißt, das Fenster sollte sich immer seitlich vom Arbeitenden befinden. Der Lärmpegel sollte 55 db nicht überschreiten, um den Arbeitsprozess nicht zu stören. Und die perfekte Luftfeuchtigkeit im Raum sollte zwischen 40 und 60 % liegen. Eine wohlige Temperatur zwischen 20 und 22° C erweist sich als die optimale für ein konzentriertes und effizientes Arbeiten im Büro. Man darf die Sauerstoffzufuhr nicht vergessen und die Räumlichkeiten regelmäßig ca. 5 Minuten am Stück lüften.
5. Tipp: Mehr Bewegung in den Büroalltag bringen
Zur Ergonomie am Arbeitsplatz gehört zweifelsohne auch die eigene Verantwortung und achtsames Verhalten. Und zwar, werden Sie selbst aktiv und machen Sie regelmäßige Pausen, die sich positiv auf Ihre Arbeitseffizienz und körperliche Fitness auswirken. Experten schwören auf die sogenannte „40-15-5-Regel“. Das heißt: beim Arbeiten 40 Minuten dynamisch sitzen, 15 Minuten im Stehen verbringen und sich 5 Minuten bewegen. Bestimmt braucht man am Anfang etwas Disziplin, um sich bewusst daran zu gewöhnen. Das zahlt sich danach aber auf jeden Fall tausendfach aus.
Fazit:
Eine ausreichende Ergonomie am Arbeitsplatz ist ausschlaggebend für die körperliche und geistige Gesundheit eines jeden Arbeitnehmers. Arbeitgeber sind nicht nur gesetzlich dazu verpflichtet, sondern profitieren andererseits auch selbst davon. Denn gesunde und zufriedene Angestellte sind eine der wichtigsten Voraussetzungen des nachhaltigen Geschäftserfolges. Achten Sie von daher auf ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Schreibtische und hochwertige Bildschirme. Sitzen Sie dynamisch, stehen Sie regelmäßig zwischendurch auf und gehen Sie mal ein paar Schritte zur Kaffeeküche oder zum Kopierer. Sorgen Sie für optimale Licht- und Lärmbedingungen und lüften Sie alle zwei Stunden ca. 5 Minuten lang, um die Raumluft reichlich mit Sauerstoff zu versorgen. Wie so oft im Leben ist eine gute Balance auch hier im Arbeitsbereich unabdingbar und sollte nie vernachlässigt werden.