Kältester Ort der Erde – nur für Abenteuerlustige mit Hang zum Extremen

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Dayana / December 18 2016

Wagen Sie sich, den kältesten besiedelten Ort der Erde zu besuchen?

Hier sind zunächst ein paar Fakten über das Klima in Deuschand: Funtensee in Hüll/Wolnzach in Bayern hält den Rekord für die niedrigste Temperatur im Land – am 12. Februar 1929 wurden hier die erstaunlichen -37,8 Grad gemessen; Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 2,1 Grad ist Januar der kälteste Monat in Berlin; Die Industriestadt Hof an der Saale im Nordosten von Oberfranken gilt als die im Jahresmittel kälteste deutsche Stadt. Falls Sie sich über den eiskalten Winter in der Bundesrepublik beschweren, dann waren Sie bestimmt noch nie in Russland! Den kältesten besiedelten Ort der Erde entdecken Sie in Sibirien, 933 Kilometer nordöstlich von Jakutsk entfernt – der Hauptstadt der Republik Sacha. Das kleine Dörfchen Oimjakon bricht aber alle Rekorde – die durchschnittliche Temperatur hier liegt bei -50 Grad und obwohl das Leben für die knapp 500 Einwohner ziemlich beschwerlich ist, gibt es ganz viele Hundertjährige unter ihnen. Die Winterlandschaft hier ist ein Genuss für die Augen, aber sind Sie wirklich mutig genug, trotz der Frostgefahr das Risiko einzugehen und Oimjakon zu besuchen? Im Folgenden finden Sie einige für Ihren Aufenthalt dort nützliche Informationen über die Lebensweise der Jakuten. Bibberrrrrrn Sie schon?!

Einige Ratschläge für die Mutigen – Gold wert

Falls Sie den Fehler begehen und die Wäsche draußen aufhängen, lassen sich die Kleiderstücke dann halbe Stunde später genauso wie Papier zerreißen. Machen Sie eine Seifenblase und beobachten Sie dabei, wie sich diese in einigen Sekunden in eine Eissphäre verwandelt. Beim Photographieren müssen Sie sich beeilen, denn die Batterien Ihrer Kamera könnten die MInus-Temperaturen nur etwa zehn Minuten aushalten. Beachten Sie: das Gleiche gilt auch für Ihr Handy! Sich mit Vodka aufzuwärmen wäre unmöglich – das Getränk wird gleich einfrieren und dann sollen Sie am Eiswürfel einfach knabbern. Setzen Sie keine Brille auf, denn diese wird auf Ihrem Gesicht gleich einfrosten. Einmal abgeschaltet funktioniert der Akku nicht mehr und das Auto wird dann erst im Sommer erneut anspringen können. Unterkunft finden Sie im einzigen Hotel hier oder bei den freundlichen Jakuten, deren Häuser doch in den meisten Fällen nur mit einer Außentoilette ausgestattet sind.

Kältester Ort – Wo kommt eigentlich der Name “Oimjakon” her?

Oimjakon bedeutet in der einheimischen Sprache “Heiße Quelle” und bezieht sich auf den merkwürdigen Fakt, dass das Seewasser sogar in der kältesten Jahreszeit bei -60 Grad nicht einfriert. Auch wenn die Termometer in undenkbare Tiefen fallen, bleibt das Wasser ständig in Bewegung. In den 20-ern und 30-ern hielten sich hier nur Hirschzüchter auf, bis sich dann die kommunistische Regierung entschloss, politische Gefangene hier zu verbannen – nämlich diese haben sich hier als erste niedergelassen.

Ein Zeugnis über Ihren Besuch bekommen Sie auf alle Fälle

1926 wurden hier die unglaublichen -71,2 Grad gemessen! Aus diesem Grund wurde ein Denkmal der Kälte errichtet, dessen Aufschrift lautet: Nach Oimjakon – der Pol der Kälte. Wenn Sie Oimjakon besuchen, kriegen Sie vom Bürgermeiser selbst ein entsprechendes Zertifikat dafür, dass Sie zu Gast am kältesten besiedelten Ort der Erde waren!

Wie sieht der Alltag hier aus?

Nur ein einziges Geschäft versorgt die Dorfeinwohner mit den nötigen Nahrungs- und Genussmitteln. Obst und Gemüse lassen sich hier nicht züchten und werden dementsprechend in geringem Maße konsumiert. Die Jakuten ernähren sich hauptsächlich von Hirschfleisch und Fisch. Die Schule wurde erst 2008 mit einer inneren Toilette ausgestattet und macht erst dann zu, wenn das Quecksilber auf -52 Grad sinkt. Eine Erfindung der Einheimischen ist der Kuhbrusthalter – um die Milch im Euter vor Frost zu schützen, müssen die Kühe diese bizzare Kreation tragen. Das Dorf befindet sich 750 Meter über dem Meeresspiegel, deshalb scheint hier Tageslicht nur 3 Stunden lang im Dezember, aber 21 im Sommer. Und trotz der eiskalten und schrecklichen Winterzeit steigen die Temperaturen bis auf 30 Grad im Sommer. Kaum zu glauben, oder…?

Eine einzigartige Landschaft