Baum fällen im eigenen Garten? Das sollten Sie unbedingt beachten!

avgustina / November 18 2021

Das ist mein Garten und ich kann jeden Baum da nach Lust und Laune fällen. Von wegen! Das dürfen Sie eben nicht oder genauer gesagt in den meisten Fällen nicht. Auch auf dem eigenen Grundstück gelten nämlich fest geregelte, örtliche Baumschutzverordnungen, die Sie auf jeden Fall beachten sollten. Im Folgenden erfahren Sie, was in Sachen Baum fällen eine grundlegende Rolle spielt. Unterschätzen Sie diese wichtige Angelegenheit nicht und handeln Sie bewusst und verantwortungsvoll.

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Baum fällen – allein handeln oder doch einen Profi beauftragen?

In vielen Videos online sowie in spezialisierten Artikeln finden Sie schon reichlich Tipps und Anleitungen dafür, wie man einen Baum fällen kann. Im Baumarkt stehen Ihnen auch alle nötigen Geräte und beste Ausrüstung zur Verfügung, die bei der Baumfällung ein Muss sind. Eine Motorsäge, Schutzhelm mit Visier, Arbeitskleidung, Handschuhe und spezielles Schuhwerk gehören zu den wichtigsten dazu. Allerdings muss man immer in Kauf nehmen, dass einen Baum zu fällen keine so einfache Aufgabe ist und ein großes Risikopotenzial mit sich trägt. Vor allem dann, wenn der Baum höher als 4-5 Meter ist oder wenn Sie nicht über ausreichend Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Wenn die Umgebung nicht gut gesichert ist oder Sie den Baum nicht richtig begutachten, kann nämlich einiges schiefgehen. Im schlimmsten Fall können sogar Menschenleben gefährdet werden, und zwar mit fatalen Folgen.

Um beim Fällen eines Baumes im eigenen Garten auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie lieber auf die professionelle Hilfe eines Fachmannes setzen. Die sogenannten Baumpfleger sind nämlich in der Lage, jeden einzelnen Baum richtig zu begutachten. Sie können die Fallrichtung und alle anderen Einzelheiten bei der Baumfällung präzise einschätzen und Risiken minimieren oder sogar ganz ausschließen.

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Richtige Profis arbeiten außerdem mit verschiedenen Fälltechniken, wie zum Beispiel der Seilklettertechnik oder dieser mit einer Hebebühne. Sie können nach Möglichkeit oder Wunsch nur einen Kronenschnitt durchführen oder den Baum ganz fällen. Nach Absprache übernimmt ein Fachunternehmen noch weitere Aufgaben wie das Entfernen des Wurzelstocks, die Entsorgung vom Schnittgut und sein fachgerechtes Verarbeiten, die Ersatzpflanzung von Bäumen usw. Alles richtig gute Gründe, sich für einen hochwertigen Profi zu entscheiden.

Ganz gleich aber, welche Entscheidung Sie für die Baumfällung treffen, sollten Sie sich zuerst genau informieren, ob Sie eine Baumfällgenehmigung für Ihren Baum brauchen.

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Wann brauchen Sie eine Baumfällgenehmigung ?

Prinzipiell unterscheiden sich die Baumschutzverordnungen von Bundesland zu Bundesland oder sogar von Kommune zu Kommune. Deswegen ist es am sichersten, wenn Sie sich bei Ihrer zuständigen Behörde informieren und eventuell eine Fällgenehmigung beantragen. Grundsätzlich sind Baumart, Größe und Alter des Baumes die wichtigsten Merkmale, welche hier eine entscheidende Rolle spielen. So gilt zum Beispiel in den meisten Bundesländern die Faustregel, dass man Laub- und Nadelbäume mit einem Stammumfang ab ca. 60-80 cm nur ausschließlich mit einer behördlichen Genehmigung fällen darf.

In den meisten Fällen zählen Obstbäume nicht dazu. Wobei Sie bei Walnussbäumen besonders achten sollten, denn diese gehören gesetzlich zu den Laubbäumen und stehen unter Schutz. Eine weitere Besonderheit beim Baumfällen im Garten sind sogenannte Grenzbäume. Das sind solche, die sich unmittelbar an der Grenze zwischen zwei oder mehreren Grundstücken befinden. Da gilt Nachbarrecht, das in vielen Regionen Deutschlands anders geregelt ist.

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Wann ist eine Baumfällung grundsätzlich verboten?

Es gibt einen bestimmten Zeitraum im Jahr, in welchem die Baumfällung laut dem Bundesnaturschutzgesetz (BnatSchG) bundesweit verboten ist. Und das ist die Zeit vom 1. März bis 30. September. Der Hauptgrund dafür ist, nistende Vögel zu schützen. Während der Brutzeit sind diese nämlich am stärksten verletzbar und brauchen ihre Ruhe, um ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Deswegen gilt dann der Zeitraum von Oktober-November bis Ende Januar als die günstigste Periode im Jahr einen Baum zu fällen. Ein Pluspunkt ist, dass Hölzer in dieser Zeitspanne am wenigsten Feuchtigkeit enthalten und sich dadurch als Brennholz am besten eignen.

Vorsicht: Wenn Bäume Nester von Vögeln sowie Wespen und Hornissen oder Bruthöhlen von Fledermäusen beherbergen, stehen diese auch ganzjährig unter Naturschutz. Das heißt, Sie dürfen sie auch zwischen Oktober und Februar nicht fällen.

Mit welchen Bußgeldern sollte man beim Verstoß rechnen?

Wenn Sie die gesetzlichen Regelungen unterschätzen, die mit Baumfällungen verbunden sind, kann das schon richtig teuer werden. Denn Verstöße gegen die Baumschutzverordnung sind mit ziemlich hohen Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro zu ahnden. Dem Artenschutz und generell der Natur zuliebe sind diese aber völlig gerecht. Bäume sind Leben und zwar nicht nur für Tiere und Insekten, sondern auch für uns Menschen. Sie sind die kleinen, grünen Zellen im großen “Lungen-System” unseres Planeten und gerade in den Städten von grundlegender Bedeutung für die Balance des Mikroklimas. Ohne Bäume können wir also nicht existieren.

Seien Sie von daher verantwortungsvoll und überlegen Sie es sich ganz gut, warum und wann Sie einen Baum fällen sollten. Wenn es wirklich sein muss und sie die entsprechende behördliche Genehmigung dafür haben, überlassen Sie es am besten in die Hände eines seriösen Profis. So liegen Sie immer auf der sicheren Seite und bringen niemanden und nichts in Gefahr.

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