7 blühende Schattenpflanzen für Garten und Balkon

Wenn Ihr Garten oder Balkon eine nördliche Ausrichtung hat oder große Baumkronen und Hecken die Sonne blockieren, dann kann es eine ganz schön schwierige Aufgabe sein, genügend Licht für Zierpflanzen bereitzustellen. Die meisten blühenden Kübel- und Gartenpflanzen benötigen viel Energie und somit auch Licht, um ihre beeindruckenden Blüten hervorzubringen. Wenn Sie dieses jedoch nicht bereitstellen können, müssen Sie sich nicht unbedingt nur auf Grünpflanzen, Moose und Farne beschränken. Es gibt zahlreiche blühende Schattenpflanzen, die überhaupt nicht viel Licht benötigen, um eine atemberaubende Blütenpracht zustande zu bringen. Heute stellen wir  Ihnen 7 der schönsten und pflegeleichtesten Arten vor, die Sie sowohl in Ihren Gartenbeeten als auch in Töpfen auf dem Balkon anbauen können.

Wundervolle blühende Schattenpflanzen für den Nordgarten

Prachtspiere (Astilbe)

Wenn es um die Begrünung nördlicher Schattengärten geht, dann sind die Prachtspiere meistens die erste Wahl professioneller Gartendesigner. Nur wenige andere blühende Schattenpflanzen können tatsächlich so viel Schatten ertragen und trotzdem Jahr für Jahr reichlich Knospen hervorbringen.

Diese öffnen sich erstmals im Juni und verschönern den Garten fast den ganzen Sommer über. Prachtspiere weisen große, gefiederte Blütenbüschel auf, die in einer Vielzahl von atemberaubenden Farben vorkommen – Weiß, Rosa, Rot, Mauve, Lila und Creme. Auf den ersten Blick ähneln die außergewöhnlichen Blütenköpfe der Astilbe einer farbenfrohen Kombination aus denen von Celosia und Pampasgras.

Selbst wenn die lange Blütezeit dieser schattenliebenden Zierpflanzen vorbei ist, beeindruckt ihr tiefgrünes, farnartiges Laub immer noch und bildet eine wunderbare Kulisse für Herbstblüten.

Explosion aus zarten, rosaroten Blütenblättern

Schiefblatt (Begonia)

Begonien gehören zu den beliebtesten Zierpflanzen für den nördlichen Balkon oder Wohnzimmer. Sie stammen ursprünglich aus feuchtwarmen tropischen und subtropischen Regionen und besiedeln den Waldboden. Dort lassen die üppigen Baumwipfel kaum Licht durch – daran hat sich die Exotin perfekt angepasst.

Das Schiefblatt wächst kräftig und schnell im Topf und sticht sofort mit langanhaltender, gefüllter Blütenpracht in Rot, Orange, Rosa, Weiß und Gelb ins Auge. Heute gibt es tausende Arten, Sorten und Hybriden, die sich nicht nur in Farben, sondern auch in Blüten- und Wuchsformen unterscheiden. Manche Begonien stehen aufrecht im Topf und bilden dichte, kleine Sträucher. Andere hängen vom Topfrand herab oder erklimmen sogar gerne Holzspaliere.

Klassische Balkonpflanzen für Voll- und Halbschatten

Fuchsie (Fuchsia)

Kaum eine andere blühende Schattenpflanze ist so artenreich wie die Fuchsie. Die Gattung umfasst rund 100 einzigartige Wildformen und mehr als 10.000 kultivierte Sorten und Hybriden. Viele Gärtner sehen die verschiedenen Arten inzwischen als lebende Sammlerstücke an.

Trotz ihrer erstaunlichen Vielfalt haben die meisten Fuchsien ähnliche Pflegeansprüche. Sie können also beliebige Sorten im Topf kombinieren, die Ihnen einfach visuell am besten gefallen.

Fuchsien blühen den ganzen Sommer über mit Hunderten zarter glockenförmiger Blüten, die in Büscheln an langen, herabhängenden Stielen befestigt sind.

Bei warmem Wetter verbringen diese Zierpflanzen ihre Tage gerne im Freien auf dem Balkon oder im Garten. Direkte Sonneneinstrahlung und Extremtemperaturen kann die exotische Schönheit allerdings überhaupt nicht dulden. Fuchsien gedeihen am besten, wenn der Boden durch regelmäßiges Gießen und Düngen immer feucht und fruchtbar bleibt.

Jede einzige Fuchsie-Sorte ist ein farbenfrohes Unikat

Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana)

Impatiens sind beliebte und pflegeleichte blühende Schattenpflanzen, die von Mai bis in den Oktober hinein mit zarten, tellerförmigen Blüten in Weiß, Lila, Orange, Tiefrot oder Rosarot die Sinne des Gärtners erfreuen. Manche Hybriden weisen sogar zweifarbige, gesprenkelte oder gestreifte Blütenblätter auf.

Das Fleißige Lieschen stammt ursprünglich aus den feuchten, felsigen und schattigen Regionen Ost- und Südostafrikas. In unseren heimischen Gärten kann sie also entweder als einjährige Zierpflanze den schattigen Steingarten oder als Kübelpflanze im Sommer den Nordbalkon schmücken. Sobald die Temperaturen unter 10 Grad fallen, müssen Impatiens allerdings an einen warmen und windgeschützten Ort gebracht werden.

Manche gefüllten Impatiens-Sorten wie z. B. diese ähneln fast Rosen

Nieswurz (Helleborus)

Helleborus, auch bekannt als Christrose, Schneerose, Orakelblume, Teufelskraut, Lenzrose, Fastenrose oder Nieswurz, ist eine der wenigen Pflanzen, die im tiefsten Winter blühen. Ihre auf den ersten Blick zart und empfindlich aussehenden Blüten gehen zum ersten Mal im Dezember auf und verblühen erst in April. Das ist aber noch nicht alles!

Helleborus ist auch eine der wenigen Zierpflanzen, die nahezu perfekt schwarze Blüten hervorbringen kann. Diese schwarzen Perlen stechen durch Eis und Schnee und ziehen sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Es gibt auch Sorten, die schneeweiße, orange, gelbe, grüne, weinrote, rosa oder grüne Blütenblätter tragen.

Diese Eiskönigin wächst am besten, wenn sie im Schatten eines großen Baums im Garten gepflanzt wird. Sie bildet ein tiefes Wurzelwerk und fühlt sich als Kübelpflanze daher unwohl. Obwohl die Nieswurz problemlos Temperaturen bis -15 Grad aushält, profitiert sie vom jährlichen Mulchen mit Herbstlaub, Heu oder Kompost.

Solch dunkle Blüten sind eine echte Seltenheit

Japanische Krötenlilie (Tricyrtis hirta)

Haben Sie sich schon einmal eine Orchidee gewünscht, die dabei in unseren regionalen Gärten oder auf einem Nordbalkon wachsen könnte? Die Japanische Krötenlilie, auch Tigerstern genannt, ist ein guter Kandidat dafür. Obwohl es sich dabei, wie der Name schon vermuten lässt, nicht um eine echte Orchidee handelt, ähnelt sie doch stark einer.

Ab August trägt diese Lilie auffällige, trompetenförmige, hellviolette oder orange Blüten mit hübschen purpurfarbenen Pünktchen und Tigerstreifen. Obwohl sie sich im Halbschatten am wohlsten fühlt, kann sie auch im Vollschatten gut gedeihen, solange alle anderen Pflegeansprüche erfüllt sind. Die Krötenlilie benötigt regelmäßiges Gießen und Düngen und einen humosen, gut durchlässigen Boden.

Sehen diese Blüten auf den ersten Blick denn nicht wie echte Orchideen aus?

Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)

Das Vergissmeinnicht ist eine klassische Zierpflanze, die sowohl mit üppiger Blütenfülle als auch mit einer ungewöhnlichen und seltenen blauen Farbe beeindruckt. Diese Gartenpflanze gedeiht jedoch nicht im Vollschatten und benötigt täglich mindestens ein paar Sonnenstunden. Hier kommt das Kaukasusvergissmeinnicht ins Spiel!

Beide Pflanzen gehören zwar zur gleichen Familie, den Raubblattgewächsen (Boraginaceae), und sehen auf den ersten Blick fast identisch aus. Ihre Pflegeanforderungen sind jedoch völlig unterschiedlich.

Das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht wächst als kompakter und üppiger Strauch und fühlt sich im Schatten am wohlsten. Seine kleinen, himmelblauen Blüten erscheinen im April und halten bis Juni an.

Diese schattenliebende Gartenpflanze benötigt einen humusreichen und gut durchlässigen Boden, der besonders in den Sommermonaten immer leicht feucht sein sollte. Eine natürliche Mulchschicht reduziert Ihre Bewässerungskosten enorm und ist etwas, das Sie eigentlich für alle Gartenpflanzen in Betracht ziehen sollten.

Die blaue Farbe ist in der Natur eigentlich höchst selten

Es gibt zahlreiche hübsch blühende Schattenpflanzen, die Ihren Nordgarten oder –balkon wundervoll verschönern können. Haben Sie bereits einen Favoriten? Dann sehen Sie sich doch im Gartencenter danach um.

Schattenblumen sind nicht weniger schön