Sternenspuren und Milchstraße fotografieren wie die Profis – Tipps und Tricks
Angesichts des nahenden Frühlings und somit des warmen Wetters strömen Sterngucker und Fotografen an ihre Lieblingsorte, um zu campen und den prachtvollen Nachthimmel zu beobachten. Da allerdings Fotos im Dunkeln am schwierigsten hinzukriegen sind, erfordert das Fotografieren des Nachthimmels etwas Erfahrung, Geduld und Übung. Aber keine Sorge! Im heutigen Artikel zeigen wir Ihnen ganz genau, wie Sie Sternenspuren und die Milchstraße fotografieren.
Wussten Sie, dass die Milchstraße über 200 Milliarden Sterne beinhaltet und fast so alt ist wie das Universum selbst?
Erstaunlich, nicht wahr?
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Holen Sie sich die nötige Ausrüstung zum Sternenspuren und Milchstraße fotografieren
Zum Sternenspuren und Milchstraße fotografieren benötigen Sie zwar nicht die beste professionelle Ausrüstung von NASA. Das Stativ ist aber ein Muss. Es stabilisiert Ihre Kamera so, dass Sie bei einer Langzeitbelichtung kein unscharfes Bild erhalten. Sogar ein kleines Tischstativ erfüllt den Zweck, obwohl ein größeres Modell spürbar mehr Flexibilität bietet.
Was die Kamera angeht, haben solche mit größeren Sensoren viel mehr Potenzial. Die besten Vollbildkameras auf dem Markt sind für ihr hohes Signal-Rausch-Verhältnis und ihre hervorragende Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen bekannt. Es gibt sogar Kameras, die speziell für Astrofotografie bestimmt sind. Das Objektiv spielt auch eine Rolle, da solche mit großer Blende mehr Licht sammeln und somit sauberere Ergebnisse liefern. Aber auch wenn Sie eine Einstiegs-DSLR Kamera haben, können Sie ganz gut Sternenspuren und die Milchstraße fotografieren.
Da Sie im Dunkeln fotografieren müssen, stellen Sie sicher, dass Sie eine LED-Taschenlampe zur Hand haben, damit Sie Ihre Kamera beim Setup sehen können. Eine Kamerafernbedienung ist ebenfalls hilfreich, aber nicht erforderlich. Die meisten modernen Kameras können einfach über eine Smartphone-App ferngesteuert werden.
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Planen Sie um das Wetter herum
Es versteht sich von selbst, dass Sie keine Sterne bei bewölktem Himmel oder grellem Vollmond fotografieren können. Planen Sie für optimale Ergebnisse rund um den Neumond und wählen Sie die Zeit zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. Wenn Sie sich eine Aufnahme erträumen, bei der die Milchstraße perfekt ausgerichtet sein muss, kann eine App wie PhotoPills Ihnen viel Ärger ersparen.
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Stellen Sie Ihre Kamera richtig ein
Astrofotografie erfordert Langzeitbelichtung, das ist schon mal klar. Weil sich die Sterne über den Nachthimmel bewegen, werden sie durch eine zu lange Belichtungszeit unscharf. Um die Sterne als Lichtpunkte einzufrieren, was zum Milchstraße Fotografieren erforderlich ist, sollten Sie die Verschlusszeit auf maximal 25 Sekunden beschränken. Verwenden Sie eine große Blende von mindestens f/2.8, um so viel Licht wie möglich einzulassen. Erhöhen Sie dann Ihren ISO-Wert auf 2500.
Wenn Sie Sternenspuren fotografieren möchten, steht die gleiche Regel auf dem Kopf. Hierbei werden die Sterne gezielt verwischt, um die Wege zu sehen, die sie über den Himmel nehmen. Hier kommen Langzeitbelichtung und Ihre Geduld wirklich zum Tragen. Stellen Sie Ihre Kamera zunächst in den „Bulb“ Modus und lassen Sie den Verschluss 1/2-3 Stunden offen. Beachten Sie, dass einige Modelle möglicherweise nicht über diese Funktion verfügen. Eine weitere Option besteht darin, mehrere kürzere Belichtungen in Nachbearbeitung aufeinander zu legen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
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Überprüfen und anpassen
Nachdem Sie gewartet haben, bis die Langzeitbelichtung beendet ist, überprüfen Sie die Aufnahme unbedingt auf dem LCD, bevor Sie mit der nächsten fortfahren. Stellen Sie durch Einzoomen sicher, dass der Fokus scharf ist. Wenn das Bild zu dunkel ist, versuchen Sie, die Verschlusszeit ein wenig zu verringern oder den ISO-Wert zu erhöhen. Überprüfen Sie den Bildaufbau auf mögliche Verbesserungen.
Dunkel und dramatisch
Nachbearbeitung
Der Schlüssel hinter jedem großartigen Nachthimmelbild besteht in der Nachbearbeitung. Stellen Sie zunächst die Belichtung so ein, dass die Sterne heller sind. Übertreiben Sie allerdings nicht, da Sie sonst viel mehr Rausch sehen werden. Der Weißabgleich kann auch bei der Bearbeitung von Sternbildern hilfreich sein.
Anstatt nur den Kontrastregler zu verwenden, können Sie die Glanzlichter, Weißtöne, Schatten und Schwarztöne individuell anpassen. Im Allgemeinen möchten Sie den Glanz der Lichter erhöhen und die Schatten verringern. Vergessen Sie natürlich nicht, die Farbintensitivität der Milchstraße zu erhöhen.
Und obwohl dies nicht erforderlich ist, entfernen erfahrene Astrofotografen immer Flugzeuge und Satelliten aus ihren Sternenspuren. Sie können diese als Lichtstreifen erkennen, die sich direkt über den Himmel erstrecken, im Gegensatz zu den kreisförmigen Sternenspuren.
Schießen Sie nur in RAW-Format statt JPEG
Selbst die vielen Lichtern von Hong Kong machen einer guten Kamera nichts aus
Bei Sternenspuren und Milchstraße fotografieren geht es nicht allein darum, großartige Bilder zu schnappen. Es geht auch darum, dem Chaos und Lichtern der Stadt zu entkommen, draußen zu sein und unter einem atemberaubenden Himmel zu stehen. Das begrenzte Licht mag das Fotografieren der Sterne schwierig machen. Sowohl die Erfahrung als auch die endgültigen Bilder machen es aber zu einer Herausforderung, die es wert ist, gemeistert zu werden.
Stellen Sie sich nur mal vor, hier campen zu dürfen!
Die Sterne spiegeln sich magisch auf der Wasseroberfläche