Architekturfotografie selbst gemacht

Gioia / November 20 2015

Bilder Architekturfotografie selbst gemachtArchitekturfotografie selbst gemacht – 5 Tipps zum Gelingen

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Wer sich mit Architekturfotografie beschäftigt, weiß die Vorteile zu schätzen. Bauwerke sind geduldige Models. Sie stehen jederzeit bereit, wollen keine Schminkpause einlegen und zeigen sich immer ausgeschlafen. Der vorliegende Ratgeber zeigt, wie Sie selbst aus architektonischen Motiven rein fotografisch das Beste herausholen. Dabei kann es durchaus um die Wahrzeichen Ihres Heimatortes oder um Ihr eigenes Zuhause gehen. Eine schöne Fotografie als Wanddeko wertet auch das Wohngefühl in den eigenen vier Wänden auf.

1. Stativ mitnehmen und Standort bewusst auswählen

Eine goldene Regel bei der Architekturfotografie ist, dass der Standort die wichtigste Entscheidung für das zu erwartende Ergebnis ist. Das Motiv sollte immer parallel zur Sensorebene sein. Das bedeutet, dass beispielsweise der Kirchturm oder die dominierende Hausecke senkrecht steht, also die aufrechte Achse des Bildes aufnimmt. Weicht die Richtung von der Parallelen ab, dann erscheint das Bauwerk auf dem Foto in der Bildebene nach hinten zu kippen.

Architekturfotografie – Arbeiten mit dem Stativ

2. Lichtverhältnisse ausnutzen

Menschen beachten Bauwerke im harten Tageslicht oftmals nur flüchtig. Deshalb ist es ein durchaus hilfreiches Stilmittel, Gebäude bei Nacht, im Morgengrauen oder im Dämmerlicht zu fotografieren. Brücken über spiegelglattem Wasser oder Gebäude vor dramatischer Wolkenkulisse machen auf einem perspektivisch wirkungsvollen Foto einen besonders attraktiven Eindruck. Künstliches Licht und lebhaftes Farbenspiel in der Dämmerung oder zum Sonnenaufgang stehen im ungewöhnlichen Kontrast zu dem, was der Mensch im stressigen Alltag wahrnimmt.

3. Mit der Perspektive spielen

Betrachten wir einen durchschnittlichen deutschen Bürger, so erreicht dieser eine Größe von 1,72 m; das bedeutet, dass sich seine Augen in einer Höhe von 1,60 m befinden. Wird die Kamera nun außerhalb dieser 1,60 m Ebene platziert, verschafft das Foto dem Betrachter einen ganz neuen Blick auf das altbekannte Motiv seines Hauses oder der Kirche im Ort. Wer sich für eine ungewöhnliche Perspektive entscheidet, kann unerwartete Spannungen erzeugen und visuelle Aufmerksamkeit erregen. Es ist durchaus erlaubt, sich mit der Kamera flach auf den Boden zu legen oder eine Leiter zu besteigen, um den Blickwinkel ein Stück nach oben zu verschieben.

Mit etwas Geschick wirkt die Dorfkirche gleich viel imposanter

Architekturfotografie selbst gemacht tipps

4. Die Tiefenwirkung berücksichtigen

Ein Foto hat nur zwei Dimensionen, die Breite und die Höhe. Fehlt die Tiefenwirkung, ist die Stimmung im Bild wie weggeblasen. Die Tiefenwirkung im Foto wird durch die Diagonale suggeriert. Der Betrachter bekommt einen Eindruck der Raumverhältnisse. Ein frontal fotografiertes Haus ist oft wenig spannend und wirkt eher flach und langweilig. Weist das Foto jedoch eine offensichtliche oder versteckte Diagonale auf, erweckt das den Eindruck von Tiefe und Dreidimensionalität. Mehr zum Thema Bilddiagonale als Gestaltungsmittel in der Fotografie ist hier zu finden.

5. Mit Spiegelungen arbeiten

Falls in der Nähe des Objektes ein Teich oder eine andere Wasserfläche liegt, kann diese erheblich zum Aufwerten des Fotos beitragen. Glasfronten, Christbaumkugeln oder metallische Objekte im Bild führen dazu, dass sich das Bauwerk darin spiegeln kann. Es ist immer eine gute Idee, wie auch immer geartete Reflexionen in ein Foto einzubinden. Das bringt Abwechslung und verleiht dem Motiv einen interessanten Akzent. Brücken, Bauwerke und Skulpturen sowie Details des Gebäudes lassen sich auf diese Weise ungewöhnlich in Szene setzen. Das Foto erhält einen mächtigen und erheblich imposanteren Eindruck.

Wasserflächen verändern die Wahrnehmung von Architektur und Landschaft erheblich

Bilder Architekturfotografie selbst gemacht tipps

Fazit: Ohne Frage ist das Fotografieren des eigenen Hauses, der Kirche oder des Denkmals im Ort eine echte Herausforderung. Gerade weil man sich Tag für Tag an diesem Ort befindet, geht der Blick für das Besondere verloren. Wer die fünf  grundlegenden Tipps beachtet, wird seine Umgebung mit ganz neuen Augen sehen. Und wer sich noch intensiver mit Architekturfotografie beschäftigt und weitere Tricks lernt, wird mit Sicherheit ein wunderbares Hobby entdecken.

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Bild 1: https://pixabay.com/de/users/leroys-1202818/

Bild 2: https://pixabay.com/de/users/Unsplash-242387/

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