Energetische Sanierung und folgende Modernisierungen lohnen sich
Energetische Sanierung – eine der wichtigsten Renovierungsmaßnahmen
Insbesondere Besitzer von Gebrauchtimmobilien tragen sich oft mit dem Gedanken, die eigenen vier Wände mit Renovierungen und Modernisierungen zu individualisieren. So bekommt das Eigenheim eine persönliche Note und nicht zuletzt wird natürlich auch an einen gesteigerten Wiederverkaufswert gedacht. Nicht jede Renovierungsmaßnahme wirkt allerdings auch tatsächlich wertsteigernd. Ein Wintergarten oder ein Pool sind beispielsweise relativ individuell und müssen bei einem Wiederverkauf für Interessenten nicht unbedingt ebenso als wertvoll erachtet werden wie von den Eigentümern. Hausbesitzer schätzen ihre Immobilie sehr häufig als wertvoller ein, als sie tatsächlich ist, gerade auch weil der ideelle Blick auf das Gebäude die Sicht etwas verklärt.
Folgende Modernisierungen sollten Hausbesitzer im Auge haben, wenn sie eine Bestandsimmobilie erworben haben oder das eigene Haus schon etwas in die Jahre gekommen ist:
- Energetische Sanierungen
- Badezimmer
- Hochwertiger Innenausbau
Schon beim Kauf oder Bau des Hauses ist es sinnvoll, den künftigen Sanierungsbedarf im Blick zu haben und gegebenenfalls schon entsprechende Bausparverträge oder andere Anlagen abzuschließen, um finanziell dafür gerüstet zu sein, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Ein Dach beispielsweise muss im Schnitt alle 25 Jahre renoviert werden und auch die nachträgliche Ausstattung mit wärmedämmendem Material oder die Montage einer Solaranlage kommen in Betracht.
Energetische Sanierungen
Energetische Baumaßnahmen sind nicht nur zur Steigerung des Wiederverkaufswerts sinnvoll, sondern helfen natürlich schon den aktuellen Bewohnern, deutlich Energie zu sparen und damit auch Kosten. Einige der Modernisierungen rechnen sich schon in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum, sodass die Ersparnis schon entsprechend früh spürbar wird. Zu den besonders wertsteigernden Maßnahmen gehört beispielsweise die Erneuerung der Heizungsanlage, die Sanierung der Fassade oder der Einbau von Wärmeschutzfenstern. Nach einer Umfrage im Rahmen des Marktmonitor Immobilien 2014 wirkt sich ein niedriger Energiestandard positiv auf die Vermarktung einer Immobilie aus, am stärksten ist das bei Kaufimmobilien der Fall. Darüber hinaus können einige Modernisierungsmaßnahmen staatlich gefördert werden, was den Geldbeutel entlastet.
Nützliche Statistik
Quelle: Statista ©
Moderne Heizanlagen wie Brennwertkessel sparen sehr viel Energie ein, denn sie nutzen die Kondensationswärme des Wasserdampfs, der anderweitig durch den Schornstein abziehen würde. Der Einbau eines energiesparenden Kessels wird von der KfW mit einem vergünstigten Darlehen gefördert, allerdings muss die Energieeffizienzklasse mindestens bei A liegen.
Aufgrund des Energieersparnisses rechnet sich der Einbau einer modernen Heizungsanlage schon nach etwa acht Jahren
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Außenfassade. Über diese geht bei einer Immobilie in der Regel die meiste Energie verloren. Mit Hilfe einer thermographischen Kamera kann analysiert werden, wo es Wärmebrücken gibt und wo genau die meiste Energie verloren geht. Am besten eignet sich eine Dämmung an der Fassade; diese ist meist sogar relativ einfach durchzuführen und kann von handwerklich versierten Hauseigentümern selbst durchgeführt werden. Die Dämmplatten werden dann auf dem alten Mauerwerk oder sogar auf dem alten Putz befestigt, verklebt und anschließend nach Wunsch verputzt. Alternativ, wenn eine Dämmung an der Fassade beispielsweise nicht erlaubt oder nicht möglich ist, kann eine Wärmedämmung auch im Innenraum angebracht werden, allerdings geht dies meist mit einem gewissen Verlust von Wohnraum einher.
Auch der Einbau von Wärmeschutzfenstern mit dreifacher Verglasung kann verhindern, dass übermäßig viel Wärme ungenutzt verfliegt. Nicht vergessen werden sollten dabei auch die Rollladenkästen, an denen sich oft unerwünschte Wärmebrücken bilden. Über das Dach geht ebenfalls häufig viel Energie verloren; hier kann es lohnen, nachträglich für Dämmung sorgen. Dies kann meist von innen durchgeführt werden, ohne dass das Dach neu gedeckt werden muss.
Bevor energetische Umbaumaßnahmen durchgeführt werden, sollten Hausbesitzer sich allerdings gründlich beraten lassen und alles vorab genau kalkulieren. Wichtig ist auch, nicht am falschen Ende zu sparen, denn schlecht durchgeführte Sanierungen können später zu Schimmelbildung führen oder auch Brandgefahr bergen.
Insbesondere alte Immobilien werden beim Wiederverkauf deutlich attraktiver, wenn zukünftige Besitzer wissen, dass sie nicht erst alle notwendigen Sanierungen nachholen müssen, was in den Kaufpreis des Hauses definitiv mit eingerechnet werden müsste.
Badezimmer
Laut finance.yahoo.com gehört die Modernisierung des Badezimmers zu den teuersten Investitionen rund ums Haus. Allerdings hat eine Umbaumaßnahme hier große Zukunft, denn moderne und großzügig geschnittene Bäder wirken sich sehr positiv auf den Marktwert der Immobilie aus. Nicht immer muss es unbedingt eine komplette Renovierung sein, um das Badezimmer ansehnlich zu machen. Ist die Grundsubstanz noch nicht so alt, können ein frischer Anstrich und neue Armaturen oder Sanitäranlagen schon deutlich das Bild verändern. Sind diese noch in Ordnung, kann beispielsweise auch über einen Austausch der Fliesen nachgedacht werden.
Vor allem beim Badausbau macht es Sinn, Barrierefreiheit im Blick zu haben. Bäder, die beispielsweise ohne Schwelle an der Dusche auskommen, können entweder selbst noch im Alter gut genutzt werden oder sprechen bei einem Verkauf des Hauses eine breitere Käufergruppe an. Auch hier kann es nicht schaden, vor dem Umbau eine professionelle Beratung hinzuzuziehen, um die Raumaufteilung optimal nutzen zu können und alle Möglichkeiten im Blick zu haben, etwa in Bezug auf die Ausstattung, Badmöbel oder Fliesen. Einige moderne und ausgefallene Vorschläge zur Badezimmergestaltung finden sich hier.
Die günstigste Finanzierung finden
Hochwertiger Innenausbau
Der Trend geht immer weiter zu großzügig geschnittenen und lichtdurchfluteten Räumen, in der Möbel relativ frei im Zimmer positioniert werden können. Anstelle vieler kleiner Räume werden häufig wenige und dafür größere vorgezogen. Oftmals kann schon das Entfernen einer ungünstig gelegenen Wand mehr Raum freimachen für die Gestaltung.
Ebenfalls gern gesehen sind derzeit hochwertige Ausstattungen mit Naturmaterialien wie beispielsweise Parkett aus Echtholz oder die Verwendung von Natursteinen, was beides neben der Wertsteigerung auch eine Steigerung des Wohnklimas mit sich bringt und entsprechend für eine Wohlfühlatmosphäre im Haus sorgt. Eine gut geplante und qualitativ anspruchsvolle Küche kann ebenfalls deutlich wertsteigernd wirken, denn sie ist eine der größten Investitionen bei der Inneneinrichtung und wird beim Kauf eines Hauses vom Käufer berücksichtigt. Findet dieser im Haus eine passende und ansprechende Küche vor, hinterlässt das nicht nur einen guten Eindruck, sondern wirkt sich auch positiv auf den Preis aus, den er zu zahlen bereit ist.
Finanzierung
Bevor tiefgreifende Umbaumaßnahmen angegangen werden, müssen sich Hausbesitzer einen Überblick über die eigenen Finanzen verschaffen. Größere Umbaumaßnahmen wie etwa eine komplette Renovierung des Bades oder der Einbau eines neuen Heizkessels sind eine kostspielige Angelegenheit und gerade wenn die Immobilie erst kürzlich erworben wurde, ist die Finanzlage häufig etwas angespannt. Eine große Rolle spielt natürlich das Eigenkapital, das für die Maßnahmen aufgewendet werden kann, doch dieses kann gut ergänzt werden beispielsweise durch einen Bausparvertrag oder ein Darlehen, das von der KfW gefördert wird.
Ein Bausparvertrag kann nicht nur für den Hausbau eingesetzt werden, sondern auch für Modernisierungen, Aus- und Umbauten. Hier ist es allerdings wichtig, dass Bausparer vorher über die jeweiligen Konditionen ihres Vertrages Bescheid wissen, worauf dabei geachtet werden muss, wird auf ergodirekt.de näher ausgeführt. So müssen auf jeden Fall Nachweise darüber erbracht werden, wofür der Bausparvertrag letztlich genutzt worden ist.
Die KfW fördert verschiedene Bauvorhaben mit Darlehen zu sehr günstigen Konditionen. Diese umfassen beispielsweise energetische Sanierungen, aber auch Umbauten zugunsten der Barrierefreiheit.
Zudem sind Fördermöglichkeiten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zu bekommen für den energetischen Ausbau. Seit 2012 sind die Fördersätze außerdem kräftig erhöht worden, sodass Biomasseanlagen mit bis zu 3.600 Euro gefördert werden können, thermische Solaranlagen sogar mit bis zu 18.000 Euro. Über die jeweiligen Förderbedingungen informiert bafa.de. Für die Förderung gilt allerdings, dass nur solange finanziell unterstützt wird, wie die entsprechenden Töpfe auch gefüllt sind. Wer sich hier frühzeitig nach der passenden Förderung umsieht, hat entsprechend gute Chancen.
Bilder:
Bild 1: elbym © Pixabay (CC0 1.0)
Bild 2: JamesDeMers © Pixabay (CC0 1.0)
