Innendesign Ideen aus früheren Epochen
Der Schnittpunkt zwischen dem römischen, romanischen und gotischen Stil im Innendesign
Das Innendesign wird jeden Tag zugänglicher für die einfachen Einwohner. Es gibt immer mehr Menschen, welche mit der Information in Zeitschriften und Büchern über Design etwas selbst anfangen können. Das alles hinterlässt den Eindruck, das Design sei eine einfache Sache für jedermann. Wir unterschätzen den theoretischen Hintergrund, der hinter dem guten Design steckt. Sind Sie sich jedoch im Klaren, dass sogar entfernte Stilepochen, wie die Romanik, Gotik und sogar der römische Stil bis heute eine große Bedeutung für unsere Inneneinrichtung haben?
Besonders im Luxusbereich kommt dieses Wissen immer wieder zum Einsatz. Wissen Sie, dass sich diese drei Stile sehr gut gerade in diesem Kontext miteinander kombinieren lassen? Das geht aber nur dann, wenn Sie sich über die Schnittstellen der drei im Klaren sind.
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen die drei Stile in Kürze und abschließend ziehen wir eine Bilanz über die verbindenden Elemente. Das sollte Ihnen als Basis ausreichend sein, damit Sie ein eigenes Konzept entwickeln, welches die drei Stile kombiniert.
Römischer Stil
Im Allgemeinen wird der römische Stil Ende des 1. bis Anfang des 2. Jahrhunderts datiert. Während dieser Zeitspanne fing man an, Beton in die Innenarchitektur anzuwenden. Die Kuppel ist eine typische Architekturform, welche damals entwickelt wurde. Die griechischen Arkaden wurden ebenfalls aufgenommen und weiterentwickelt.
Im Bereich des Innendesigns verspürt man das Streben, den Raum zu vergrößern. Eine Neuigkeit sind die dekorativen Säulen und Kolonnaden.
Die typischen römischen Gebäude haben einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss. Die Inneneinrichtung fokussiert sich auf das Zentrum des Gebäudes.
Ornamentierte Bodenfliesen stellen eine typische Dekoration des römischen Stils dar. Stilelemente der griechischen Inneneinrichtung werden weitergeführt. Trotz des zierlichen Charakters der Inneneinrichtung, ist die Architektur im Allgemeinen zurückhaltend, symmetrisch und breit.
Wand und Deckengestaltung
Die Wand- und Deckengestaltung wird meistens monochrom ausgeführt. Die meisten Architekten verwendeten Weiß oder Beige, so wie andere neutrale, aber edle Nuancen, wie Elfenbein. Die grellen Nuancen kommen bei bildhaften Dekorationen vor. Sie stellen oftmals Landschaften mit architektonischen Elementen, wie zum Beispiel Säulen, dar.
Die Farbe der Decke fällt meistens mit dieser der Wände zusammen. Die Decken bestehen meistens aus mehreren Stufen. Sie schaffen die Illusion einer Kuppel – ein typisches Merkmal der antiken Architektur. Die Decke in mehreren Stufen bietet die Möglichkeit, versteckte Beleuchtung einzubauen.
Möbel und Dekoration
Die Möbel im römischen Stil kombinieren die Geschicklichkeit der Etrusker, die aufwendige Dekoration der Ägypter und den lakonischen Stil der Griechen.
Bei der Dekoration werden Militär-Attribute, animalische Muster und andere Symbole verwendet, welche die Macht repräsentieren. Sie kommen in Form von Malereien vor, aber sie haben auch eine plastische Darstellung. Zum Beispiel sind öfters Beine von Stühlen in Form von Pfoten ausgeführt zu sehen.
Im Gegensatz zum Hintergrund sind die Möbel in grellen und auffälligen Nuancen. Sie sind öfters so selektiert, dass sie Kontraste zueinander bilden. Blau, Rot und Grün sind typische Schattierungen.
Innendesign – Romanischer Stil
Der romanische Stil ist gegen den 10. Jahrhundert mittlerweile klar definiert und dominiert in ganz Westeuropa. Der Begriff selbst wurde im 19. Jahrhundert eingeführt. Zu dieser Zeit haben die Kunsthistoriker auch seinen Bezug zur römischen und antiken Architektur im Allgemeinen festgestellt.
Der romanische Stil blickt auf eine lange Geschichte zurück und verändert im Laufe der Zeit seine typischen Eigenschaften. Langsam wird die Romanik durch die Gotik ersetzt. Sie finden viele Bauwerke in Europa, die sowohl romanische als auch gotische Stilelemente tragen.
Typische Merkmale des romanischen Stils
Hier sind die typischen Eigenschaften des romanischen Stils auf einen Blick:
– klare architektonische Silhouetten, lakonische Dekoration;
– robuste Wände und relativ kleine Fenster (gerade das Streben nach der Vergrößerung der Lichtöffnungen war einer der bewegenden Gründe in der Entwicklung des gotischen Stils.);
– Runde Bögen – bei den Säulen und an den anderen Elementen;
Wandgestaltung
Die Wand- und Deckengestaltung besteht aus Steinschicht und einschichtigem Putz im Grau, Beige oder Gelb-Braun. Damit die Finsternis aus dem Raum vertrieben wird, wurde die Architektur reichlich verziert.
Bei den Fresken kommen verschiedene pflanzliche und tierische Motive vor. Es dominieren weiterhin die keltischen Elemente.
Möbel im romanischen Stil
Weiche Möbel kommen beim Innendesign, das durch den romanischen Stil beeinflusst wurde, überhaupt nicht vor. Die verwendeten Materialien sind vorwiegend Stein, Schmiedeeisen und Holz. Die eingeschnitzten Ornamente sind eine typische Dekoration.
Typische Farben für die Möbelgestaltung sind Grün, Rot, Braun, Schwarz und Weiß. Ein wichtiger Akzent in der Inneneinrichtung ist der Schrein.
Innendesign – Gotischer Stil
Der gotische Stil nimmt wie der romanische viele Jahrhunderte in der Kunstgeschichte ein und es gibt viele Zwischenepochen. Die typischen gotischen Formen sind Spitzbögen und zierliche Rippengebilde. Es besteht eine große Diskussion, in wie weit diese eine ästhetische oder eine konstruktive Funktion erfüllen.
Wand- und Deckengestaltung
Dank der neuen Verteilung der Traglast wurde es in der Gotik möglich, leichtere Wände zu errichten.
Kunstvolle Möbel
Die Möbel im gotischen Stil zeichnen sich mit länglichen Formen aus. Es wurden verschiedene Elemente eingeschnitzt. Viele Bauwerke wurden auf den Möbeln eingraviert und präsentiert.
Das Kombinieren der drei Stile
Im klassischen Innendesign kommen Kombinationen dieser drei Stile öfters vor. Der erste Grund, warum das gut klappt, ist, dass diese drei Stile historisch nacheinander folgen und die Entwicklung vieler Prozesse wird innerhalb von diesen fortgeführt.
Sie sind semantisch verbunden und können deswegen miteinander harmonieren. Die Schnittpunkte sind das Streben nach Harmonie, nach einer Symmetrie. Typisch für die drei Stile ist die zurückhaltende Dekoration, welche Themen aus der Natur, aus der Mythologie und Architektur schöpft.
Alle diese Elemente sorgen dafür, dass die drei Stile gleichzeitig im Innendesign verwendet werden können, obwohl sie auf den ersten Blick ganz unterschiedlich erscheinen.
Der römische Stil ist reich an dekorativen Elementen
Die Architektur im Allgemeinen ist zurückhaltend, symmetrisch und breit
Ornamentierte Bodenfliesen stellen eine typische Dekoration des römischen Stils dar
Die Säulen sind ein typisches Merkmal des römischen Stils
Kreative Wohnidee mit einem interessant gemusterten Fliesenboden
Luxus pur – Innendesign im römischen Stil
Die typischen gotischen Formen sind Spitzbögen und zierliche Rippengebilde
Der gotische Stil nimmt viele Jahrhunderte in der Kunstgeschichte ein
Eine Idee für Wandfliesen im gotischen Stil
Den gotischen Stil als Wohnstil wählen
Auch das Bad kann man im gotischen Stil gestalten
Ein mystisches Schlafzimmer
Massivmöbel sind typisch für den gotischen Stil
Interessante Bodenfliesen mit gotischem Motiv
Der romanische Stil blickt auf eine lange Geschichte zurück
Der romanische Stil bietet robuste Wände und relativ kleine Fenster
Zeitgenössisches Innendesign im romanischen Stil
Typische Farbgestaltung im romanischen Stil