Rosen schneiden im Herbst oder Frühling – Grundlagen und Tipps
Die Rose ist fraglos die Königin der Blumen und jeder anständige Pflanzenliebhaber besitzt mindestens eine Sorte davon, entweder auf dem Balkon oder im Garten. Um deren Farbenpracht in vollen Zügen genießen zu können, müssen Sie ihre Vorlieben aber kennen und die richtige Pflege anwenden. Einer der wichtigsten Momente bei der Rosenpflege ist die Art und Weise, wie sie zurückgeschnitten werden muss. Schließlich kann der falsche Zeitpunkt und Methode mehr schaden als nutzen. Daher haben wir für Sie einige hilfreiche Grundlagen und Tipps zum Rosen schneiden im Herbst oder Frühling zusammengestellt, womit nichts mehr schiefgehen kann!
Rosen schneiden im Herbst oder Frühling ist nicht zu vernachlässigen
Die Vorteile des Rosenschnittes für Gärtner und Pflanze
Das Beschneiden der Lieblingsrosen schüchtert viele Hobbygärtner ein. Es ist aber keine so schwere Aufgabe und Sie müssen kein Profi sein, um es zu meistern. Besonders wenn Sie die Gründe und Vorteile des Rosenschnittes kennen, wird das Ganze viel weniger abschreckend.
Erstens erlaubt Ihnen das Beschneiden, Ihren Rosen das gewünschte Aussehen zu vergeben und wilde Überwucherung unter Kontrolle zu halten. Der zweite Grund hängt mit den Blüten zusammen – das Trimmen ermöglicht es der Rose, sich auf die Produktion von großen Blütenknospen bzw. auf eine reichliche Blüte zu konzentrieren, anstatt auf die Entwicklung und Ausdehnung der Stängel. Drittens trägt die Entfernung alter und welker Stängel zur Verbesserung der Luftzirkulation in der Pflanze selbst bei und verhindert, dass sie Krankheiten entwickelt. Daher verjüngt und stärkt das Beschneiden die Pflanze und begünstigt kräftige Blütenbildung.
So hübsch und voluminös sehen nur Rosen aus, die richtig getrimmt worden sind
Rosen schneiden im Herbst oder Frühling?
Nach den allgemeinen Grundlagen beginnt das Beschneiden der Rosen entweder im Spätherbst oder im Frühjahr. Wenn Sie sich für den Frühling entscheiden, ist es wichtig zu wissen, dass Sie die Rosen dann schneiden müssen, bevor neue Blätter erscheinen. Neuer Wuchs ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Pflanze aus dem Winterschlaf erwacht. Der optimale Zeitraum ist daher meistens zwischen Februar und März oder wenn die Forsythien aufblühen.
Verwenden Sie beim Trimmen immer gut geschärfte und saubere Werkzeuge. Sie können dadurch sicher sein, dass Sie die Pflanze nicht verletzen oder mit unerwünschten Krankheiten infizieren. Erfahrene Gärtner raten vor und nach dem Gebrauch, die Werkzeuge zur Desinfektion mit Bleichmittel zu waschen. Tragen Sie zum Schutz Ihrer Hände immer dicke Gartenhandschuhe.
Die perfekte Zeit zum Trimmen, ist, wenn die Goldglöckchen blühen
Wie schneiden Sie die Rosen richtig?
Die große Frage bleibt nun, wie genau Sie Ihre Lieblingsrosen richtig schneiden. Generell gibt es drei Arten von Schnitt: stark, mäßig und leicht. Die Wahl steht in direktem Zusammenhang mit dem Rosentyp, der Wachstumsrate und dem aktuellen Zustand der Pflanze.
Der leichte Schnitt entfernt ungefähr 1/3 des Volumens der Pflanze und führt zu einem länglichen Strauch mit zahlreichen, aber kleinen Blüten. Starker Schnitt bedeutet, mehr als die Hälfte der Pflanze zu entfernen, was normalerweise zu weniger, aber voluminöseren Blüten führt. Die häufigste Wahl für Gärtner ist ein mäßiger Schnitt, bei dem etwa die Hälfte des Strauchs entfernt wird, um die Erzeugung schöner Blumen und gesunden Wuchs zu gewährleisten.
Wie stark Sie Ihre Rosen schneiden müssen, hängt von ihrem Zustand ab
Leichter Schnitt für mehr Blüten
Mäßiger Schnitt für kräftige Zweige und große Blüten
Entfernen Sie zunächst alle trockenen und abgestorbenen, als auch verwickelten und dicht gepackten Triebe, alten, welken Blätter oder Blüten und Wildtriebe. Es ist wichtig, dass sich in der Mitte des Strauchs keine gekreuzten und verdickten Zweige befinden. Die exakte Schnittposition ist ca. 6 mm über dem Blattknoten, in einem Winkel von 45 Grad. Neu gepflanzte Rosen werden nicht beschnitten, Einjährige brauchen nur einen leichten Schnitt. Vermeiden Sie es, Rosen im Winter bei niedrigen Temperaturen und Schnee zu schneiden. Schneiden Sie beschädigte Zweige immer an einer gesunden Stelle ab.
Selbst kräftiges Trimmen regt die Rosen zum schnellen Wachsen an
Rosen schneiden im Herbst oder Frühling aber richtig – Befolgen Sie immer die 45-Grad-Regel
Kranke Zweige schneiden Sie erst dort ab, wo sie schon gesund sind
Richtig beschneiden nach Rosentyp
Kletterrosen. Die vorherrschende Meinung bezüglich des Beschneidens von Kletterrosen ist, sie einige Jahre lang ungerührt wachsen zu lassen. Der stärkste Stamm wird dann ausgewählt, um als Leitfaden und Basis zu dienen. Alle restlichen schwachen, verflochtenen, unterentwickelten und getrockneten Zweige werden entfernt.
Kletterrosen wachsen am besten an Zäunen und sind der ideale Sichtschutz
Floribundarosen. Dieser Rosentyp zeichnet sich durch üppige und eindrucksvolle Blüten aus und ist eine Kreuzung zwischen einer Teehybride und einer Büschel-Rose. Floribundarosen werden meistens in Gruppen gepflanzt, um eine Art Hecke zu bilden. Daher ist es gut, je nach Zustand der Pflanze, einen leichten bis mäßigen Schnitt vorzunehmen, um die beschädigten, dünnen und verworrenen Triebe zu entfernen. Während der Blütenperiode begünstigt das Trimmen alter Blüten das schnellere Entstehen neuer Knospen.
Seien Sie vorsichtig, diese ineinander verwachsenen Bürschchen nicht zu trennen
Teehybride. Charakteristisch für Teehybriden ist, dass die Blüten in drei Reihen angeordnet sind und während der gesamten aktiven Saison mit kurzen Pausen zwischendurch blühen. Diese Rosen werden nicht nur zur Dekoration im Garten, sondern auch als Schnittblumen angebaut. Daher ist es empfehlenswert, beim Trimmen 4 bis 8 starke Hauptzweige übrig zu lassen, wobei schwächere Zweige weniger Knospen aufweisen dürfen.
Diese Rosen duften traumhaft im Garten
Zwergrosen. Das sind kleine Rosen mit kleinen Blüten, die genauso gut im Garten als auch in Töpfen gedeihen. Schneiden Sie hier nur die inneren, verdickten Zweige zur verbesserten Luftzirkulation oder ab der dritten Knospe.
Zwergrosen sind sehr robust und pflegeleicht
Stammrosen. Diese Rosen zeichnen sich durch einzelne hohe Stängel aus, die für ein baumartiges Aussehen sorgen, und können bis zu 160 cm hoch werden. Sie werden ausschließlich im Frühling zurückgeschnitten, um eine hübsche runde Krone zu bilden. Nach der Blütenperiode schneiden Sie die Zweige bis zum ersten gut entwickelten Blatt.
Veredelte Stammrosen sind ganz schön empfindlich, können aber auch wunderschön im Topf wachsen
Unterschiedliche Rosen haben unterschiedliche Pflegeanforderungen
Es gibt noch so viele andere Rosensorten und es ist daher ratsam, sich über deren spezifischen Anbau und insbesondere über die Art des Beschneidens noch beim Kauf zu informieren. Manchmal kann eine bestimmte Unterart trotz allgemeinen Grundlagen sehr individuelle Anforderungen haben. Um sicherzustellen, dass Sie die gesündesten und bestens geformten Rosen haben, die Ihnen im Gegenzug die bezauberndste Farbenpracht schenken, sollten Sie den jährlichen Schnitt niemals vernachlässigen.