Markante Momente in der Geschichte der Parkett-Bodengestaltung
Markante Momente in der Geschichte der Parkett-Bodengestaltung
Viele verbinden Parkettböden mit billigen Lösungen in Mietwohnungen. Wissen Sie eigentlich, dass es sich dabei allerdings um überhaupt kein echtes Parkett handelt? In solchen kostengünstigen Inneneinrichtungen setzt man vorgefertigte Elemente ein, welche die Textur vom Parkett nachahmen. Der echte Parkettboden ist ein großartiges Kunstwerk. Es handelt sich historisch gesehen um eine Luxuslösung, die in den Räumen von Versailles und anderen Palästen gesehen werden kann.
Der Parkettboden hat eine großartige Geschichte hinter sich
Geschichte der Parkett-Bodengestaltung bis zum 16 Jahrhundert
Bis zum 16. Jahrhunderten hatten die meisten europäischen Wohnungen keine Bodengestaltung im heutigen Sinne dieses Wortes. Das heißt also, dass man direkt auf der Erde wohnte. Nur adlige Familien in Palästen und Schlössern verfügten über Marmor- oder Stein- Bodengestaltung. Im 16. Jahrhundert hat sich das verändert. Man begann den Boden mit Holz zu verlegen. So erreichte man einen gehobenen und sehr warmen Charakter im Inneren.
Nur die Paläste hatten die Luxuslösung
Während der Renaissance wurden die Holzböden noch eleganter. Die Handwerker konnten das Holz in verschiedenen Arabesken- und Mosaikmustern ausführen. Die Holzbodengestaltung wurde zu einer starken Konkurrenz des Marmor-Bodenbelags.
Die Holzbodengestaltung ist bis heute starke Konkurrenz des Marmors
In dieser Zeit wurden zum ersten Mal Begriffe verwendet, die entsprechend an das heutige Wort „Parkett“ erinnern. Dafür wurde eine der vielen Formen der Holzbodengestaltung bezeichnet und nämlich diese, die rein geometrische oder eckige Formen aufwies.
Die Entstehung der Bodengestaltung
Das Wort „Parkett“wurde zuerst mit einem anderen Sinn als den heutigen beladen. Als Parkett bezeichnete man zum Beispiel die Holzbretter, die Thron- und anderen Sitzplätzen als Postament dienten. Das hatte einen symbolischen Wert für die höhere Position der darauf sitzenden Personen. In jener Zeit wurden diese Bereiche dekorativ verziert und veredelt. In der barocken Epoche bezog sich das Wort Parkett sowohl auf die Technik, als auch auf den handwerklichen Bereich der Herstellung von dieser Art Bodengestaltung. 1620 waren die Parkettböden immer noch eine Neuigkeit. Damals ließ die Königin Maria de Medici solche Bodengestaltung in deren Luxemburger Palast installiert. Man dachte, es würde sich dabei um eine Technik italienischer Herkunft (das Heimatland der Königin) handeln.
Diese Art von Bodengestaltung hatte einen symbolischen Wert
Anwendung des Parketts
Etwas später, 1661, wurde auf Auftrag der englischen Königin Henrietta Maria (die Tochter von Maria de Medici) derartige Bodengestaltung auch im sogenannten Somerset House installiert. Sie hat das unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Frankreich gemacht. Danach wurde die Annahme verbreitet, es handele sich dabei um eine französische Technik. 1673 wurde der Parkettboden zum Thema eines der wichtigsten Magazine, Mercure Galant. Dort wird das Parkett als die edlere Lösung im Vergleich zu den staubigen Teppichen erklärt.
Das Somerset House hat im Jahr 1661 die Parkettbodengestaltung instaliert
Die Königin Henrietta Maria war eine der ersten, die die Holzgestaltung eingeführt haben
Popularität des Parkettbodens
Doch der Parkettboden wurde nicht wirklich populär, bevor ihn Louis XIV um 1680 installieren ließ. Zwei Jahrzehnte zuvor war er mit der Erweiterung und Renovierung des Jagdschlosses beschäftigt. Er wollte dieses auf ein Niveau bringen, das entsprechend den glamourösen historischen Ereignissen von Frankreich in dieser Zeit entsprach. Zuerst hat man Marmorböden überall installiert und hat bloß die kaputten Fliesen ausgetauscht. Doch 1670 merkte man, dass die Marmorböden in den großen Wohnräumen des Königschlosses undicht waren und dass die Balken zu verrotten begannen. Damals entschloss man sich für den Austausch der Marmorböden gegen solche aus Holz.
Diese Entscheidung hatte sicherlich sowohl technische, als auch ästhetische Erwägungsgründe. Man war sich aber auch durchaus darüber bewusst, dass diese Lösung im Trend war.1693 hat sich der Architekt Nicodemis Tessin dazu geäußert, dass es sich hierbei um einen neuen Stil handelte.
Die Designer von Louis XIV kreierten spezielle Muster für die Böden von Versailles. Bekannt sind folglich diese bis heute mit der Bezeichnung als Tafelparkett Versailles. Auch die anderen französischen Aristokraten dieser Zeit haben eigene Parkett-Muster entwickeln lassen.
Der Holzboden hat einen außergewöhnlichen Retro-Look
Obwohl die Holzböden noch lange Zeit in vielen Häusern populär blieben, war auch das Parkett weiterhin aktuell. Der Prozess setzte bis ins 20. Jahrhundert fort. Zu dieser Zeit begann schon die mechanisierte Herstellung von Parkett und somit wurde er auch für die üblichen Hauseinwohner zugänglich. Für viele Designer bleibt es aber weiterhin ein Ziel, die Schönheit des antiken Parkettbodens nachzumachen.
Der Parkettboden zählt zu den Designer-Bodengestaltungen
Erst im 20. Jahrhundert hat die mechanisierte Herstellung angefangen
Die Holzbretter dienten als Postament für die Thronplätze
Gestalten Sie einen beliebigen Raum mit Parkett, es lohnt sich!
So sieht die Bodengestaltung in dem französischen Versailles